Olten (energate) - Zum Jahresabschluss hat energate Führungspersönlichkeiten aus der Branche um ein Fazit zum Energiejahr 2017 gebeten. Im dritten Teil fordert Michael Frank, Direktor des VSE, einmal mehr die Flexibilisierung der Wasserzinsen. Auch das EKS meldet sich zu Wort.
Michael Frank, Direktor Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE):
"Die Energiestrategie 2050 (ES 2050) war für den VSE im Jahr 2017 das prägende Thema. Dank dem Ja des Stimmvolkes kann der Fokus nun auf die nächsten dringenden Themen in der Schweizer Energiepolitik gerichtet werden: Wie definiert die Schweiz eine gute Versorgungssicherheit? Welcher Grad an Eigenversorgung ist dazu nötig? Die Verordnungen zur ES 2050 treten ab 1. Januar 2018 in Kraft. Der VSE hat dazu eine umfangreiche Stellungnahme eingereicht. Die Umsetzung der ES 2050 wird 2018 die Anpassung zahlreicher Branchendokumente erfordern. Auch zum Thema Wasserzins hat der VSE Stellung genommen. Das veraltete, starre Wasserzins-Modell aus Monopolzeiten muss an die neue ökonomische Realität angepasst - also flexibilisiert - werden. Flankierend zur ES 2050 wurde kürzlich die Strategie Stromnetze verabschiedet. Der VSE hat die Strategie stets unterstützt und sich auch 2017 in den politischen Prozess eingebracht. Die Stromnetze sind der Blutkreislauf der Schweizerischen Stromversorgung. Unbürokratische und speditive Bewilligungsverfahren für Netzprojekte tun darum dringend Not.
Die Schweiz hat im November das Pariser Klimaabkommen ratifiziert. Wir stehen also in der Pflicht, unseren CO2-Ausstoss deutlich zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund macht sich der VSE Gedanken zu einem Marktdesign, in dem zukunftsträchtige, saubere Energieträger wie die Wasserkraft ihre Stärken ausspielen können. Die Arbeit an unserer Ideenplattform für die Energiezukunft, den "Energiewelten", ist darum 2017 noch praxisnäher geworden. Zu unserem "Trend 2035" haben wir nun Marktmodelle erarbeitet, die sich in den diversen möglichen Szenarien bewähren dürften. Als Branchendachverband pflegen wir eine Gesamtbetrachtung des Themas Energie, die weit über den Strommarkt hinausgeht. Denn in Zukunft dürften die leitungsgebundenen Energieträger Strom, Gas und Wärme näher zusammenrücken. Die Sektoren Energie und Verkehr werden sich zudem enger verzahnen. Wir sprechen dabei von Netzkonvergenz und Sektorkopplung."
Thomas Fischer, CEO EKS:
"Wir können eine sehr positive Bilanz ziehen. Am 21. Mai 2017 hat das Schweizer Stimmvolk das revidierte Energiegesetz angenommen, das die Energiepolitik auf eine neue Basis stellt und die Richtung für die nächsten Jahrzehnte vorgibt. Für EKS war dies eine Bestätigung für die bereits vor Jahren eingeschlagene Strategie. Wir haben im 2017 sowohl den Schweizer als auch den europäischen Solarpreis für unser vorbildliches Fotovoltaik-Dach des Schaffhauser Fussballstadions gewonnen und wir konnten gemeinsam mit unseren Partnern den Windpark Verenafohren in Wiechs am Randen in Betrieb nehmen. Das waren grosse Meilensteine auf unserem langen Weg in die Energiezukunft.“
Hier geht es zum
ersten und
zweiten Teil des Jahresrückblicks. /mg/df