Erdgasmobilität
Logistiker noch skeptisch bei LNG-Antrieben

Logistikunternehmen zögern noch mit dem Umstieg auf CNG- und LNG-LKW (Foto: Teva Deutschland)
Düsseldorf (energate) - In der Logistikbranche ist noch kein Trend hin zu alternativen LKW-Antrieben erkennbar. Das zeigt eine Studie der Düsseldorfer Strategieberatung Fourmanagement. Eine repräsentative Umfrage im Rahmen der Studie ergab, dass knapp 90 Prozent der LKW-Flotte über einen Dieselantrieb verfügen. Alle befragten Unternehmen gaben zwar an, mit alternativen Energieantrieben vertraut zu sein. Sie halten deren Akzeptanz aber für umstritten.
Als wesentliche Hürde wurde die Versorgungsinfrastruktur für alternative Kraftstoffe identifiziert. Ein Fünftel der befragten Logistiker hat Kaufinteresse an LNG-Fahrzeugen bekundet. Die Einkäufe sind jedoch noch nicht erfolgt, da es derzeit bundesweit nicht genügend Tankstellen gibt. "Dieser Mangel an Infrastruktur ist ein bemerkenswerter Nachteil gegenüber unseren europäischen Nachbarn, wenn man bedenkt, dass bis Anfang 2018 europaweit rund 130 LNG-Tankstellen errichtet wurden", heisst es von Fourmanagement. Zumal die EU-Kommission mit Projekten wie "LNG Blue Corridors" den Ausbau fördert.
Ein weiteres Hindernis ist laut Studie die geringe staatliche Förderung alternativer Technologien. Im Jahr 2018 stellte das Bundesverkehrsministerium lediglich zehn Mio. Euro für die Förderung von CO2-armen LKW zur Verfügung. Der Kauf von LKW, die mit komprimiertem Erdgas (CNG) fahren, wurde mit einer Pauschale von 8.000 Euro, LNG-LKW mit 12.000 Euro und E-LKW mit bis zu 40.000 Euro unterstützt. Der maximale Zuschuss pro Unternehmen sei auf 500.000 Euro begrenzt. Dabei können beispielsweise erdgasbetriebene LKW im Vergleich zu Dieselfahrzeugen rund 30.000 Euro teurer in der Anschaffung sein. Aus Sicht der Verkehrsunternehmen reichen diese Subventionssätze nicht aus, um zusätzliche Anschaffungskosten zu decken. Hier sollten die LKW-Mautbefreiung, die Steuersenkung für CNG und LNG für eine Trendwende sorgen.
Zusätzliche Anschaffungskosten sollten durch Einsparungen bei den Betriebskosten für verflüssigtes Erdgas und Elektrofahrzeuge ausgeglichen werden. Dies war eines der wichtigsten Versprechen der Anbieter alternativer Technologien, heisst es weiter in der Studie. Das wird von den Logistikern aber mit Skepsis gesehen, da betriebliche Erfahrungen einen Unterschied zwischen theoretischen und realen Einsparungen gezeigt haben. Kostenvorteile zugunsten alternativer Antriebe könnten sich durch Leasing- und Finanzierungsmodelle ergeben. Laut Umfrage haben 90 Prozent der Logistikunternehmen Interesse an solchen Modellen bekundet. Um alternative Technologien attraktiver zu machen, wünschen sich die Unternehmen die Option, gebrauchte LKW nach einer definierten Nutzungsdauer für einen Rückkaufwert an die Lieferanten zurückzugeben, sowie eine Implementierung von Tankkartensystemen ähnlich denen von Diesellieferanten. /am
Schlechte Versorgungsinfrastruktur
Als wesentliche Hürde wurde die Versorgungsinfrastruktur für alternative Kraftstoffe identifiziert. Ein Fünftel der befragten Logistiker hat Kaufinteresse an LNG-Fahrzeugen bekundet. Die Einkäufe sind jedoch noch nicht erfolgt, da es derzeit bundesweit nicht genügend Tankstellen gibt. "Dieser Mangel an Infrastruktur ist ein bemerkenswerter Nachteil gegenüber unseren europäischen Nachbarn, wenn man bedenkt, dass bis Anfang 2018 europaweit rund 130 LNG-Tankstellen errichtet wurden", heisst es von Fourmanagement. Zumal die EU-Kommission mit Projekten wie "LNG Blue Corridors" den Ausbau fördert.
Fehlende Anreize
Ein weiteres Hindernis ist laut Studie die geringe staatliche Förderung alternativer Technologien. Im Jahr 2018 stellte das Bundesverkehrsministerium lediglich zehn Mio. Euro für die Förderung von CO2-armen LKW zur Verfügung. Der Kauf von LKW, die mit komprimiertem Erdgas (CNG) fahren, wurde mit einer Pauschale von 8.000 Euro, LNG-LKW mit 12.000 Euro und E-LKW mit bis zu 40.000 Euro unterstützt. Der maximale Zuschuss pro Unternehmen sei auf 500.000 Euro begrenzt. Dabei können beispielsweise erdgasbetriebene LKW im Vergleich zu Dieselfahrzeugen rund 30.000 Euro teurer in der Anschaffung sein. Aus Sicht der Verkehrsunternehmen reichen diese Subventionssätze nicht aus, um zusätzliche Anschaffungskosten zu decken. Hier sollten die LKW-Mautbefreiung, die Steuersenkung für CNG und LNG für eine Trendwende sorgen.
Betriebskostenvorteil noch nicht da
Zusätzliche Anschaffungskosten sollten durch Einsparungen bei den Betriebskosten für verflüssigtes Erdgas und Elektrofahrzeuge ausgeglichen werden. Dies war eines der wichtigsten Versprechen der Anbieter alternativer Technologien, heisst es weiter in der Studie. Das wird von den Logistikern aber mit Skepsis gesehen, da betriebliche Erfahrungen einen Unterschied zwischen theoretischen und realen Einsparungen gezeigt haben. Kostenvorteile zugunsten alternativer Antriebe könnten sich durch Leasing- und Finanzierungsmodelle ergeben. Laut Umfrage haben 90 Prozent der Logistikunternehmen Interesse an solchen Modellen bekundet. Um alternative Technologien attraktiver zu machen, wünschen sich die Unternehmen die Option, gebrauchte LKW nach einer definierten Nutzungsdauer für einen Rückkaufwert an die Lieferanten zurückzugeben, sowie eine Implementierung von Tankkartensystemen ähnlich denen von Diesellieferanten. /am