Die analysierten Länder stünden für 51 Prozent des Endenergieverbrauchs der gesamten EU, so die "Coalition for Energy Savings". (Foto: © European Community, 2007)
Brüssel (energate) - Erste Analysen der Entwürfe nationaler Klimapläne deuten auf ein Verfehlen des EU-weiten Energieeinsparziels 2030 hin. "Das 32,5 Prozent-Ziel wird schwer zu erreichen sein", sagte Stefan Scheuer, Generalsekretär der europäischen Umweltorganisation "Coalition for Energy Savings", im Gespräch mit energate. Die Umweltorganisation hat zwar nur 15 Klimaplan-Entwürfe ausgewertet, rechnet aber nicht damit, dass die noch ausstehende Analyse der übrigen EU-Länder an dem Ergebnis viel ändert. Für die analysierten Länder, die für 51 Prozent des Endenergieverbrauchs der gesamten EU verantwortlich sind, errechnete die Organisation eine Endenergieeinsparung von 28,7 Prozent. Deutschland verfehle seinen Beitrag zur EU-weiten Endenergieeinsparung um sieben Prozent.
Bis Ende 2019 müssen die endgültigen Pläne stehen
Wie energate auf Anfrage bei der EU-Kommission erfuhr, hätten alle Länder bis auf Frankreich, Luxemburg, Spanien und Tschechien ihre Entwürfe eingereicht. Die Frist dafür war eigentlich der 31. Dezember 2018. Die EU-Behörde habe mit der Auswertung begonnen und stehe in engem Kontakt mit allen Mitgliedstaaten. Sie habe bis Juni 2019 Zeit, die Entwürfe auszuwerten. EU-Klimakommissar Miguel Arias Canete habe in den kommenden Monaten Besuche in mehreren Hauptstädten geplant, um die Entwürfe mit den jeweiligen Ministern zu besprechen. Bis Ende 2019 müssen die Mitgliedstaaten endgültige Pläne ausarbeiten. Diese müssen nach zehn Jahren überprüft werden. Das sieht die EU-Governance-Verordnung vor, die demnächst in Kraft tritt. "Die Planentwürfe Frankreichs und Spaniens dürften noch sehr spannend sein", so Scheuer von der Umweltorganisation. Denn er rechne mit ehrgeizigen Plänen. "Aber einen ausreichenden Beitrag erwarte ich nicht".
Von den 20 Klimaplan-Entwürfen, die Ende Januar zur Verfügung standen, seien fünf unbrauchbar gewesen, da sie keine Angaben über den voraussichtlichen Endenergieverbrauch enthielten. Dabei habe es sich um die Pläne von Österreich, Litauen, Polen, Rumänien und Slowenien gehandelt. Die Entwürfe von Deutschland, Estland, Irland und Schweden hätten berücksichtigt werden können, weil deren voraussichtlicher Endenergieverbrauch schätzbar gewesen sei. /rl
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