
Die Deutsche Bahn kommt aktuell auf einen Ökostromanteil von 57 Prozent. (Foto: Deutsche Bahn AG)
Berlin (energate) - Als Teil einer neuen Konzernstrategie will die Bahn offenbar die Umstellung auf Ökostrom vorziehen. Offiziell kommentieren will der Konzern entsprechende Berichte nicht. Der Konzern bemüht sich aber bereits, Kohlestromverträge loszuwerden. Laut einem Bericht des "Handelsblattes" will Bahnchef Richard Lutz dem Aufsichtsrat des Unternehmens ein Papier zum Konzernumbau vorstellen. Mit massiven Investitionen soll die Zahl der Fahrgäste verdoppelt werden. Die Bahn soll einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung leisten. Aus diesem Grund soll offenbar die Umstellung auf eine reine Versorgung mit Ökostrom bereits bis 2038 erfolgen, zwölf Jahre früher als geplant. Die Deutsche Bahn wollte auf Nachfrage dazu keinen Kommentar abgeben. Aktuell liegt der Ökostromanteil des Unternehmens bei 57 Prozent.
Eine Greenpeace-Studie hatte im Jahr 2011 errechnet, dass die Bahn Grünstromanlagen im Umfang von 10.000 MW braucht, um Bahnhöfe und Züge zu versorgen. Der Konzern hat kürzlich Ausschreibungen zur direkten Einspeisung von Ökostrom ins Bahnnetz gestartet. In einem Interview mit energate hatte DB-Energie-Chef Hans-Jürgen Witschke vor einigen Monaten offen gelassen, ob die am Markt verfügbaren Ökostrommengen in Deutschland ausreichen, um den Bahnstrom weiter zu vergrünen.
Die Bundesregierung hatte vor einigen Wochen in einer Antwort an die Grünen-Fraktion noch darauf verwiesen, dass eine beschleunigte Umstellung des Bahnstroms auf erneuerbare Energien nicht sinnvoll sei (energate berichtete). Allerdings hatte sie auch bestätigt, dass die Bahn sich bereits um einen Ausstieg aus bestehenden Kohlelieferverträgen bemühe. Ein wichtiges Thema dürfte dabei der Block IV des Steinkohlekraftwerkes Datteln spielen. Dieser soll nach jahrelanger Verzögerung eigentlich 2020 ans Netz gehen. Die Bahn hat einen langfristigen Abnahmevertrag mit Betreiber Eon geschlossen. Durch den Kohleausstieg könnte der Block nun doch nicht ans Netz gehen, sollte es eine Einigung auf Entschädigungen geben. Die Kohlekommission, die unter anderem von Bahnvorstand Ronald Pofalla geleitet wurde, hatte empfohlen, für bereits gebaute, aber noch nicht im Betrieb befindliche Kraftwerke "eine Verhandlungslösung" zu suchen, um diese Kraftwerke nicht in Betrieb zu nehmen" (energate berichtete). /kw
Eine Greenpeace-Studie hatte im Jahr 2011 errechnet, dass die Bahn Grünstromanlagen im Umfang von 10.000 MW braucht, um Bahnhöfe und Züge zu versorgen. Der Konzern hat kürzlich Ausschreibungen zur direkten Einspeisung von Ökostrom ins Bahnnetz gestartet. In einem Interview mit energate hatte DB-Energie-Chef Hans-Jürgen Witschke vor einigen Monaten offen gelassen, ob die am Markt verfügbaren Ökostrommengen in Deutschland ausreichen, um den Bahnstrom weiter zu vergrünen.
Bahn arbeitet am Kohleausstieg
Die Bundesregierung hatte vor einigen Wochen in einer Antwort an die Grünen-Fraktion noch darauf verwiesen, dass eine beschleunigte Umstellung des Bahnstroms auf erneuerbare Energien nicht sinnvoll sei (energate berichtete). Allerdings hatte sie auch bestätigt, dass die Bahn sich bereits um einen Ausstieg aus bestehenden Kohlelieferverträgen bemühe. Ein wichtiges Thema dürfte dabei der Block IV des Steinkohlekraftwerkes Datteln spielen. Dieser soll nach jahrelanger Verzögerung eigentlich 2020 ans Netz gehen. Die Bahn hat einen langfristigen Abnahmevertrag mit Betreiber Eon geschlossen. Durch den Kohleausstieg könnte der Block nun doch nicht ans Netz gehen, sollte es eine Einigung auf Entschädigungen geben. Die Kohlekommission, die unter anderem von Bahnvorstand Ronald Pofalla geleitet wurde, hatte empfohlen, für bereits gebaute, aber noch nicht im Betrieb befindliche Kraftwerke "eine Verhandlungslösung" zu suchen, um diese Kraftwerke nicht in Betrieb zu nehmen" (energate berichtete). /kw