Olten (energate) - In der Schweiz gibt es einige Kantone und Städte, die den Kauf von Elektroautos oder von Ladestationen finanziell fördern. Eine aktuelle energate-Umfrage zeigt nun, dass die Stromer-Förderung auf ziemlich grosses Interesse stösst. Bestes Beispiel hierfür ist der Kanton Basel-Stadt. Seit dem 10. Januar dieses Jahres unterstützt Basel-Stadt Unternehmen, die ihren Sitz im Kanton haben, beim Kauf eines reinen Elektrofahrzeugs mit 20 Prozent des Kaufpreises oder maximal 5.000 Franken pro Fahrzeug. Bis jetzt wurden 67 E-Fahrzeuge mit einem durchschnittlichen Betrag von 4.800 Franken gefördert, gibt Dominik Keller, der stellvertretende Leiter vom zuständigen Amt für Umwelt und Energie (AUE), auf Nachfrage Auskunft. Von dem vom Regierungsrat bereitgestellten Förderbetrag in Höhe von rund einer halben Million Franken seien somit bereits mehr als 300.000 Franken an Firmen zugesichert worden, so Keller weiter über die "eigentlich auf vier Jahre angesetzte Aktion" und impliziert damit, dass die bereitgestellten Mittel wohl nicht über die ganze Dauer des Förderprogramms ausreichen werden. "Mit der Aktion sind wir sehr zufrieden", lautet das Fazit des AUE-Manns daher.
Thurgau: Bisher 88 Fördergesuche bewilligt
Ebenfalls zufrieden damit, wie die Förderung angelaufen ist, ist man im Kanton Thurgau. "Die Nachfrage nach Fördergesuchen ist erfreulich und über die Monate relativ konstant", sagt Andrea Paoli, Leiter der Abteilung Energie beim Kanton, über das in der Schweiz wohl prominenteste Förderprogramm. Der Kanton Thurgau stellt ortsansässigen Unternehmen und Privatpersonen seit dem 1. Januar 2019 bis zu 4.000 Franken für den Umstieg auf ein reines Stromfahrzeug zur Verfügung. Laut Paoli wurden bis Mitte Jahr 88 Fördergesuche nach Elektrofahrzeugen bewilligt und ausbezahlt, insgesamt seien rund 380.000 Franken an Fördermitteln geflossen. Die Frage nach dem Anteil derjenigen, die gleichzeitig mit der Kaufprämie auch Geld für eine Bonus-Solarstromanlage beantragt haben, beantwortete Paoli indessen nicht. Er verwies in diesem Kontext darauf, dass der Kanton Thurgau eine detaillierte Auswertung des Förderprogramms "Elektro- und Wasserstofffahrzeuge" erst im Januar 2020 erstellen werde.
St.Gallen: Mehr Modelle, mehr Fördergesuche
Als "eher hoch" bezeichnet man die Nachfrage nach Fördergeldern bei der Fachstelle Umwelt und Energie der Stadt St. Gallen. Wie diese gegenüber energate berichtet, hat die Ostschweizer Stadt bisher den Kauf von insgesamt 117 reinen E-Fahrzeugen mit 490.000 Franken bezuschusst, wobei 75 (330.000 Franken) auf Flottenfahrzeuge für Unternehmen und 42 (160.000 Franken) auf Personenwagen für Private entfielen. Weiter vermeldet die Fachstelle, dass mit steigender Anzahl an verfügbaren Modellen auch die Fördergesuche, vor allem bei den Privaten, zunehmen würden. Den Angaben zufolge wurden im ersten Halbjahr 2019 von 52 in Verkehr gesetzten E-Fahrzeugen rund zwei Drittel - also etwa 35 Stromer - gefördert. Zum Vergleich: In St. Gallen werden Flottenfahrzeuge seit dem 1.1.2015, Privatfahrzeuge seit dem 1.10.2016, gefördert. Für den Eingang der restlichen rund 80 Gesuche dauerte es somit bedeutend länger.
EWZ: "Zufrieden mit der bisherigen Entwicklung"
Keine Elektroautos, sondern Ladeinfrastruktur (und Elektrobusse), das fördert die Stadt Zürich seit Beginn von Juli 2019 im EWZ-Versorgungsgebiet. Eingegangen sind dabei bis jetzt 10 Gesuche, 7 davon entfielen auf öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur (Schnellladestationen) mit mehr als 22 kW und 3 auf private Ladestationen mit Lastmanagement, so ein Sprecher des Versorgers auf Nachfrage. "Es braucht etwas Zeit, bis das Ganze angelaufen ist und auch die Investitionsentscheidungen getroffen werden", ordnet der Sprecher die Zahlen dabei ein. Nebst den bereits eingereichten Gesuchen freue man sich aber über diverse weitere Anfragen und Kontakte und man sei "zufrieden mit der bisherigen Entwicklung." /mg