Reto Nauli glaubt, dass mittelfristig die Akzeptanz für ein Gaskraftwerk da sein wird. (Foto: msu)
Bern (energate) - Photovoltaik, Batteriespeicher, Smart Meter, Elektromobilität und Co. seien in naher Zukunft Wachstumsthemen der Energiewirtschaft. Trotzdem: "Etwas weiter in die Zukunft geschaut, wird auch ein Gaskraftwerk an Akzeptanz gewinnen und gebaut werden müssen", sagte Reto Nauli, Präsident Electrosuisse und Country Head Gas und Power von Siemens Schweiz, in seiner Eröffnungsrede beim diesjährigen Stromkongress im Berner Kursaal. Nauli hatte in seiner Rede zuvor angedeutet, dass die Versorgungssicherheit der Schweiz sonst künftig im Winter gefährdet sein könnte. Konkret betonte der Electrosuisse-Präsident, dass in der Schweiz im letzten Jahr keine einzige grosse Windturbine errichtet worden sei. Auch in Deutschland sei der Onshore-Windkraftzubau 2019 stark eingebrochen. Nauli fragte zudem implizit, ob der in der Schweiz beschlossene schrittweise Atomausstieg klimapolitisch wirklich Sinn ergibt. Er machte darauf aufmerksam, dass die Schweiz mit der Abschaltung des Kernkraftwerks Mühlebergs auch 370 MW CO2-freie Produktion verloren habe. "Ob Greta daran wirklich so viel Freude hätte", so der Branchenvertreter fragend ins Publikum.
Zur Frage der Versorgungssicherheit äusserte sich am Stromkongress auch Michael Wider, Präsident des VSE und Leiter Generation Switzerland/Deputy CEO Alpiq. Wider machte dabei darauf aufmerksam, dass sich die drei Zieldimensionen der Energiepolitik Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit/Klima und Wirtschaftlichkeit nicht immer gut vertragen würden. Insbesondere mittel- bis langfristig gebe es dabei Herausforderungen in den Bereichen der Versorgungssicherheit und der Nachhaltigkeit. Dabei fragte er: "Privilegieren wir die Nachhaltigkeit, können wir dann auch die Versorgungssicherheit sicherstellen?" /mg
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