Österreich und Deutschland kooperieren bei der Minutenreserve. (Foto: Austrian Power Grid AG)
Wien (energate) - Als erste Staaten in Europa kooperieren Österreich und Deutschland nun bei allen Regelreservearten. Seit Dezember 2019 tauschen die deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW sowie die österreichische APG sogenannte Minutenreserve aus. Dies teilten sie in einer gemeinsamen Erklärung mit. Hierbei wird kurzfristig Strom zum Ausgleich von Schwankungen von Erzeugung und Verbrauch, welche sich auf die Frequenz auswirken, bereitgestellt. Die Aktivierung von Minutenreserve erfolgt innerhalb von 15 Minuten. Sie wird nach den beiden kurzfristig wirkenden Ausgleichsenergien Primärregelleistung und Sekundärreserve eingesetzt und leistet einen Beitrag zu einer sicheren Stromversorgung in Europa.
Europäische Dimension
Ziel der Kooperation unter dem Projektnamen "GAMMA" (German-Austrian Manual Merit Order Activation) ist die Erprobung des gemeinsamen Einsatzes von Minutenreserve auf einem regionalen Binnenmarkt. Die dabei gesammelten Erfahrungen sollen in das europäische Projekt "MARI" (Manually Activated Reserves Initative) einfliessen, dem 28 ÜNB angehören. Ab Februar 2020 wollen Österreich und Deutschland zudem gemeinsame Sekundärreserve beschaffen. In der Startphase sollen bis zu 80 MW, später bis zu 280 MW grenzüberschreitend beschafft werden. Die deutschen und österreichischen ÜNB sind darüber hinaus Teil des internationalen Netzregelverbundes (IGCC) und der FCR-Kooperation. Diese haben das Ziel, gegenläufige Aktivierung von Sekundärreserve zu vermeiden und gemeinsam grenzüberschreitende Primärregelleistung zu beschaffen. /Alexander Fuchssteiner
Möchten Sie weitere Meldungen lesen?
- 30 Tage kostenlos
- Täglicher HTML-Newsletter + PDF-Version
- Voller Zugriff auf App und Website
- Endet automatisch
CHF 0,00
Jetzt testen