Corona-Krise: Ohne qualifiziertes Personal müssen Kernkraftwerke vom Netz genommen werden. (Foto: Axpo Holding AG)
Bern (energate) - Die Schweizer Kernanlagen können laut dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi auch in der ausserordentlichen Lage sicher betrieben werden. "Die Betreiber haben die nötigen Vorkehrungen getroffen und die Aufsichtsbehörde Ensi führt weiterhin alle nötigen Inspektionen durch", hiess es vom Ensi zur Coronakrise. Laut der Behörde sind alle Kernkraftwerke gut auf die aktuelle Situation vorbereitet. So hätten die Betreiber bereits früh strenge Massnahmen umgesetzt, um einer Ansteckung von und zwischen den Mitarbeitenden vorzubeugen.
Die von den Betreibern getroffenen Massnahmen zielen darauf ab, den im Regelwerk geforderten Mindestbestand an qualifiziertem Personal sicherzustellen. Dies betrifft unter anderem das zulassungspflichtige Personal (beispielsweise Reaktoroperateure), das Strahlenschutzpersonal und die Betriebswache. Grund dafür ist, dass ein Mangel an qualifiziertem Personal drastische Konsequenzen für die Kernkraftwerksbetreiber und die Stromversorgung haben könnte. "Sollte ein KKW diese Vorgaben aufgrund der aktuellen Situation rund um das Coronavirus nicht mehr erfüllen können, muss der Betreiber gemäss Kernenergieverordnung den Reaktor abschalten und darf den Leistungsbetrieb erst wieder aufnehmen, wenn der Mindestbestand sichergestellt ist", so die Aufsichtsbehörde zur Personalfrage.
Auch Ensi mit Home Office
Wie das Ensi weiter mitteilte, wird es trotz der Notlage ihr Inspektionsarbeit fortführen. "Damit die Aufsicht sichergestellt ist, muss das Ensi aber eine handlungsfähige Organisation bleiben, weshalb der Schutz des Ensi-Personals hohe Priorität geniesst", so Hans Wanner, Direktor der Aufsichtsbehörde. Entsprechend hat das Ensi Schlüsselfunktionen definiert, deren Ausübung die Anwesenheit des Personals im Ensi und bei den Inspektionen in den KKW unbedingt erfordern. Der Rest des Personals bleibt zu Hause auf Abruf und leistet Telearbeit. /mg
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