Bern (energate) - Der Berner Regierungsrat bejaht eine Doppelnutzung kantonaler Infrastrukturen mit PV-Anlagen, will solche aber primär selbst installieren. "Der Regierungsrat unterstützt grundsätzlich das Anliegen der Motion, geeignete kantonale Infrastrukturen interessierten Investoren für PV-Anlagen zugänglich zu machen", antwortete die Berner Regierung auf den politischen Vorstoss von drei Grossräten der Grünen, SVP und FDP mit dieser Stossrichtung. "PV-Anlagen entsprechen der kantonalen Energiestrategie und leisten einen wichtigen Beitrag zum dringenden Klimaschutz", hielt der Regierungsrat fest. Verschiedenste kantonale Infrastrukturen würden Potenzial und Raum für PV-Anlagen aufweisen und sollen daher in Zukunft vermehrt genutzt werden, hiess es weiter.
Dächer und Fassadenflächen nutzen
Wie der Berner Regierungsrat betonte, verfolge der Kanton grundsätzlich die Stossrichtung, "an geeigneten Infrastrukturen selbst PV-Anlagen aufzustellen und zu betreiben". Dafür gibt es bereits seit 2013 ein Kataster nutzbarer Dach- und Fassadenflächen bei kantonalen Hochbauten. Bei Neubauten und der Erneuerung von bestehenden Gebäuden verpflichte das kantonale Energiegesetz den Kanton sogar dazu, sofern die Anlagen wirtschaftlich seien. Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, "dass dieses Vorgehen einfacher und effizienter ist, als Flächen privaten Investoren zur Verfügung zu stellen", erklärte die Regierung. So hat etwa die Bau- und Verkehrsdirektion (BVD) des Kantons Bern bereits selbst Anlagen erstellt und einige solche durch die BKW erstellen lassen.
Auch auf Staumauern und Lawinenverbauungen?
Der Regierungsrat und die Direktionen mit geeigneten Infrastrukturen zeigen sich aber offen für gute konkrete Projektvorschläge von privaten Investoren, die auf ihre Machbarkeit geprüft und gegebenenfalls bewilligt oder realisiert würden. In diesem Sinne sei er bereit, die Motion anzunehmen, schrieb der Regierungsrat in seiner Antwort auf den politischen Vorstoss zur PV-Nutzung von Infrastrukturanlagen. Konkret verwiesen die Motionäre darin auf die erste alpine Solar-Grossanlage der Schweiz auf der Muttsee-Staumauer des Pumpspeicherwerks Limmern, welche die Axpo realisieren will (energate berichtete). Zur Produktion von solarem Winterstrom seien ebenfalls Lawinenverbauungen geeignet, meinen die Motionäre, die als Beispiel dafür das Wallis erwähnen. Der Berner Regierungsrat geht auf diesen Vorschlag jedoch nicht näher ein in seiner Stellungnahme. /at