Bonn (energate) - Die Anzahl der Netzeingriffe ist im vergangenen Jahr gesunken. Grund dafür sind weniger Redispatch-Massnahmen, wie aus dem aktuellen Bericht zur Netz- und Systemsicherheit für der Bundesnetzagentur hervorgeht. Entsprechend fielen auch die Gesamtkosten für Netz- und Sicherheitsmassnahmen von 1,4 Mrd. Euro im Vorjahr auf 1,2 Mrd. Euro im Jahr 2018.
Mehr Ökostrom abgeregelt
Die Netzbetreiber regelten demnach 5,5 Mio. kWh Strom aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen ab. Im absoluten Zahlen stiegen die sogenannten EinsMan-Massnahmen damit im Jahresvergleich um 19 Prozent (2018: 5,4 Mio. kWh). Gemessen an der Erzeugung aus erneuerbaren Energien änderte sich der Wert hingegen nur leicht. Die Quote erhöhte sich von 2,6 Prozent auf 2,8 Prozent. Damit konnten weiterhin über 97 Prozent des Ökostroms transportiert werden. Mit rund 78 Prozent bleibt Windenergie an Land der am meisten abgeregelte Energieträger, gefolgt von Windenergie auf See mit knapp 18 Prozent.
Konventionelle Kraftwerke werden weniger für Systemstabilität benötigt
Dem hingegen gingen die Redispatch-Mengen deutlich von 15,5 auf 13,5 Mio. kWh zurück. Die Redispatch-Massnahmen teilten sich etwa gleich auf Einspeisereduzierungen - und Erhöhungen auf. Zusätzliche Redispatchmengen lieferten in erster Linie Steinkohle- und Gaskraftwerke. Drohte zu viel Strom, drosselten hingegen hauptsächlich Stein- und Braunkohlekraftwerke ihre Produktion.
Die Menge von Countertrading hat sich im Jahr 2019 mehr als verdoppelt. Der Anstieg lässt sich laut Bundesnetzagentur grösstenteils auf die bilaterale Vereinbarung zwischen Deutschland und Dänemark zurückführen. Diese sieht seit Juli 2019 Mindesthandelskapazitäten in Höhe von 1.300 MW zwischen den beiden Ländern vor (
energate berichtete). Mit dem Ausbau des Netzes sollen auch die Handelskapazitäten weiter steigen. Die vorläufigen Einsatzkosten für Redispatchmassnahmen mit Markt- und Reservekraftwerken und Countertradingmassnahmen lagen im Jahr 2019 bei rund 292 Mio. Euro und somit rund 38 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Damit sanken sie das zweite Jahr in Folge deutlich (
energate berichtete). /sd