Am 20. Dezember 2019 ging das Kernkraftwerk Mühleberg vom Netz - ein Schwerpunkt im Aufsichtsbericht des Ensi. (Foto: BKW AG)
Brugg (energate) - Das Jahr 2019 stand für das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) im Zeichen der Einstellung des Leistungsbetriebs des Kernkraftwerks Mühleberg. Das hält der neue Aufsichtsbericht des Ensi fest. Als erstes kommerzielles Kernkraftwerk des Landes ging die Anlage am 20. Dezember 2019 ausser Betrieb und für das Stilllegungsprojekt hatte das Ensi den Angaben zufolge ein Aufsichtskonzept erstellt. Inspektionen, Analysen und Fachgespräche hätten gezeigt, dass die Betreiberin alle Schutzziele eingehalten habe, die Vorbereitungsarbeiten für den technischen Nachbetrieb sowie die Rückbau- und Stilllegungsphase 1 seien umgesetzt.
30 meldepflichtige Vorkommnisse
Im Berichtsjahr ereigneten sich 30 meldepflichtige Vorkommnisse, hiess es weiter im Bericht. 2018 waren es 33 Vorkommnisse gewesen. "Der Schutz von Mensch und Umwelt war jederzeit gewährleistet", so das Ensi, dass im vergangenen Jahr 490 angemeldete und unangemeldete Inspektionen durchgeführt hatte.
Mit einer Ausnahme stufte das Ensi alle Vorkommnisse auf der internationalen Ereignisskala als "Ines 0" ein. Einzig der Einsatz von nicht auf ihre Eignung geprüften Druckmessumformern im Kernkraftwerk Gösgen führte zu einer "Ines-1"-Bewertung. Besonderes Augenmerk habe im Berichtsjahr ausserdem den Prüfprotokollfälschungen im Kernkraftwerk Leibstadt gegolten. Dabei habe das Ensi die zur Qualitätssicherung ergriffenen Massnahmen sowie die tiefgreifende Überprüfung der Sicherheitskultur eng begleitet. Ausserdem habe es Strafanzeige gegen den fehlbaren Mitarbeiter eingereicht.
Ensi: Standortsuche kommt voran
Nach Meinung des Ensi kommt die Standortsuche nach einem geologischen Tiefenlager voran, heisst es weiter im Aufsichtsbericht 2019. So habe in der dritten Phase des Sachplans geologische Tiefenlager die Nagra die drei Gebiete Jura Ost, Zürich Nordost und Nördlich Lägern untersucht und Vorschläge zur Platzierung der Oberflächeninfrastrukturen vorgelegt. Das Ensi verweist darauf, dass es eigene Forschungsprojekte zur Tiefenlagerung durchführt, damit es die Sicherheit der Entsorgungslösung für radioaktive Abfälle bewerten kann - unter anderem im Felslabor Mont Terri. /df
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