Smart-me bietet Hard- und Software für das Energiemanagement an. (Foto: smart-me)
Olten/Rotkreuz (energate) - Die Energiebranche wandelt sich. Digitalisierung und neue Kundenerwartungen sind dabei wichtige Treiber. Doch Veränderungen bringen auch neue Firmen hervor - zum Beispiel Smart-me. Das Jungunternehmen ermöglicht als Technologieanbieter das "Energiemanagement für alle Fälle". Entsprechend bietet das Unternehmen eigens entwickelte Hard- und Software für das Energiemanagement an. Zusammen bilden die angebotenen Energiemessgeräte, wie zum Beispiel der Smart-me-3-Phasen Zähler, und die Software Smart-me-Cloud ein umfassendes Energiemanagementsystem. Konkret liefert der Zähler Echtzeit-Energiedaten in die Cloud. Über den Zähler sind direkt auch Steuerungen beziehungsweise Eigenverbrauchsoptimierungen möglich, etwa über das An- oder Abschalten einer Wärmepumpe. Die Smart-me-Cloud wiederum ermöglicht unter anderem Überwachung, Diagramme, Reports und automatische Rechnungsstellung.
Dass Smart-me-Echtzeitmessung, Visualisierung/Abrechnung und Steuerung mit nur einer Hardware ermögliche, mache das Angebot für Endkunden "sehr, sehr interessant", sagte Beni Riedi, Sales- und Marketing-Manager beim Unternehmen, an einer Online-Produkt- und Unternehmenspräsentation. Als potenzielle Kunden im Visier hat das Unternehmen dabei alle Unternehmen, die sich als Energiedienstleister, etwa für Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV), positionieren wollen. Dies sind beispielsweise Immobilienunternehmen, Liegenschaftseigentümer oder Energieversorger. Wie Riedi an der Präsentation ausführte, hat Smart-me bereits einige Unternehmen von seinem Konzept überzeugen können. So hat das Start-up mittlerweile rund 45.000 Messpunkte auf seiner Cloud. Weiter würden über 1.000 ZEV - vom Zweifamilienhaus bis zum Microgrid mit 600 Parteien - mit der Technologie von Smart-me operieren.
Offen für Fremdhersteller
Obwohl man über das Smart-me-System direkt Geräte ansteuern kann, sei es eine Illusion zu glauben, das System könne alles, sagte Riedi an der Präsentation weiter. "Smart-me ist gemacht für den Massenmarkt. Einfach, günstig und massentauglich", so der Sales- und Marketing Manager. Riedi betonte aber, dass Smart-me mit einer offenen Programmierschnittstelle arbeite und man das Smart-me-System deswegen mit Fremdherstellern kombinieren könne. "Wenn die Daten erfasst werden, kann man uns mit Smart-Home-Anbietern verknüpfen", verdeutlichte dies Riedi. Wenn beispielsweise Loxone verbaut sei, dann ergebe es auch durchaus Sinn, Daten nicht über die Smart-me-App, sondern direkt über Loxone abzurufen. "Oder Loxone macht weitere Optimierungen, auch unter Bezug von Wettervorhersagen", so der Smart-me-Mann weiter.
Offen ist das System von Smart-me auch gegenüber fremden Zählern. So hat das Jungunternehmen sogenannte Module für Landis+Gyr und Kamstrup-Zähler im Angebot. Konkret transferieren die Module die Messdaten dieser Zähler auf die Smart-me-Cloud. An der Präsentation betonte Riedi, dass sich Smart-me auf Anfrage auch der Entwicklung weiterer Module für andere Zähler annehme.
Eigenes Head-End-System in Entwicklung
Bereits in Arbeit ist indessen ein eigenes Head-End-System inklusive eines neuen Zählers mit optionaler Mobilfunkanbindung, der die Anforderungen für ein Smart-Meter-Rollout erfüllen wird. "Im Moment ist dies unser grösstes Projekt", sagte Riedi. Er erklärte dabei, dass das Head-End-System aus zwei voneinander getrennten Datenbanken bestehen werde. So gebe es einen Bereich für die Energieversorger mit 15-Minuten-Daten und einen Endkundenbereich mit Echtzeitwerten. Riedi betonte, dass das Technologiepaket daher mit nur einer Hardware einerseits die Bestimmungen des Smart-Meter-Rollouts erfüllen würde, andererseits aber auch die benötigten Daten für Smart Grid und Smart-Home-Projekte liefern würde. "Das ist der Mehrwert, den wir anbieten möchten", so Riedi. Der zertifizierte Zähler wird im vierten Quartal 2020 erhältlich sein. Dann werden auch die ersten Piloten mit dem Head-End System starten. /mg
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