Bern (energate) - Das Bundesamt für Energie (BFE) rechnet damit, dass im Herbst erste Ergebnisse der "Energieperspektiven 2050+" vorliegen. Im Auftrag des BFE werden diese derzeit von einem Konsortium erarbeitet. Diesem Gremium gehören die Firmen Prognos AG, TEP Energy GmbH, Infras AG und Ecoplan AG an, wie das BFE in seinem
Blog schreibt. Für eine breite Abstützung sorge eine externe Begleitgruppe. Darin vertreten sind verschiedene Bundesämter, Kantone und Städte, die Energiewirtschaft, Wirtschafts- und Umweltverbände, Gewerkschaften und der Konsumentenschutz. Auch der Austausch mit Vertretern der Forschung sei sichergestellt.
Michael Kost, Leiter Sektion Analysen und Perspektiven beim BFE, verweist in dem Beitrag darauf, dass die Resultate der Energieperspektiven keine Prognosen seien. Sie würden auch nicht zeigen, wie sich das Energiesystem wahrscheinlich entwickeln wird. Dennoch lieferten sie wichtige Informationen in Form von "Wenn-Dann-Aussagen". Das "Wenn" bilden Annahmen zu den künftigen Entwicklungen von Wirtschaft, Verkehr, Bevölkerung, Technologien oder Energie- und CO2-Preisen. Das "Dann" zeige, in welche Richtung sich das künftige Energiesystem aufgrund dieser Annahmen entwickeln und mit welchen energie- und klimapolitischen Massnahmen man diese Entwicklung beeinflussen könnte. Anhand von verschiedenen Szenarien werden die möglichen Entwicklungspfade modelliert, untersucht und verglichen. Die "Energieperspektiven 2050+" arbeiten mit einem Zielszenario. Vorgegeben seien dabei zwei Hauptziele für das Jahr 2050: das vom Bundesrat 2019 beschlossene Netto-Null-Treibhausgasemissionsziel sowie die sichere Energieversorgung der Schweiz.
"Energieperspektiven" gibt es seit den 1970er-Jahren
Die "Energieperspektiven" bilden seit den 1970er-Jahren gemäss BFE eine zentrale quantitative Grundlage für die Energie- und heute auch für die Klimapolitik der Schweiz. 2007 wurden sie letztmals vollständig neu erstellt und 2012 für die Energiestrategie 2050 aktualisiert und erweitert. Nun würden wieder vollständig neue Energieperspektiven erarbeitet. Dies sei nötig, da sich seither viele wichtige Rahmenbedingungen verändert hätten, so Kost weiter. So sei beispielsweise 2018 das totalrevidierte Energiegesetz in Kraft getreten und die Schweiz habe sich 2017 im Übereinkommen von Paris zu langfristigen Klimazielen verpflichtet. /df