Wien (energate) - Der Energiekonzern Verbund schliesst sich der europäischen Wasserstoffallianz an. Die Vorstände des Unternehmens hätten den Beitrittsantrag für die European Clean Hydrogen Alliance bereits unterzeichnet, sagte ein Konzernsprecher zu energate. Das Unternehmen begrüsse die Initiative zum Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft und will in diese auch die Erfahrung aus eigenen Projektbeteiligungen einbringen. So ist der Versorger aus Wien beispielsweise an der geplanten Wasserstoffbahn im Zillertal (
energate berichtete) sowie an der Elektrolyse-Pilotanlage "H2Future" bei Voestalpine in Linz beteiligt (
energate berichtete). Der Verbund sei überzeugt, dass Wasserstoff einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung von energieintensiven Industrien leisten kann.
Davon ist die Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft, Oesterreichs Energie, ebenfalls überzeugt. Zwar läge der Fokus der Branche coronabedingt aktuell noch in anderen Bereichen. Aber der Beitritt des grössten Energieversorgers Österreich werde eine Signalwirkung für andere österreichische Energieunternehmen haben, sagte ein Sprecher gegenüber energate. Spätestens nach Inkrafttreten des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) sollte es zu einem neuen Schwung an österreichischen Mitgliedern für die Wasserstoffallianz kommen.
Wirtschaftsministerium schreitet voran
Auch das österreichische Wirtschaftsministerium, das als einer der ersten österreichischen Vertreter auf der Mitgliederliste der europäischen Wasserstoffallianz zu finden war, ist von der Wichtigkeit des Energieträgers und -speichers überzeugt. "Für mich ist Wasserstoff nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern ein Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Wirtschaftsstandorts", erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) gegenüber energate. "Mit unserer Teilnahme an der European Clean Hydrogen Alliance wollen wir die österreichische Wirtschaftsperspektive frühzeitig in den Dialog mit Stakeholdern aus Industrie und Forschung sowie europäischen Partnern einbringen", so Schramböck.
Die Anfang Juli von der EU-Kommission vorgestellte Wasserstoffallianz ist Bestandteil der europäischen Wasserstoffstrategie. Das Bündnis aus Ministerien, Behörden, Verbänden und Unternehmen soll Investitionen und Förderungen von grenzüberschreitenden Unternehmungen im Bereich von sauberem Wasserstoff erleichtern (
energate berichtete). Ziel der EU-Kommission ist es, dass auf diesem Weg bis 2024 europaweit Elektrolysekapazitäten mit einer Leistung von bis zu 6.000 MW entstehen. Bis 2030 sollen es dann mindestens 40.000 MW. Bis 2050 soll grüner Wasserstoff breite Anwendung in den Sektoren Industrie, Verkehr und Strom finden. /af