Aarau
(energate) - Der Aargauer Regierungsrat kämpft zusammen mit dem Bundesrat für die Erhaltung der von einer Verlagerung nach Frankreich bedrohten General-Electric-Arbeitsplätze im Aargau. "Wir sind enttäuscht und betroffen, dass die GE-Führung, die im Zusammenhang mit dem Standort gemachten Versprechungen bezüglich Stellenerhalt nun nicht mehr einhalten will", erklärte Regierungsrat Urs Hofmann, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres, im Namen des Gesamtregierungsrates. General Electric (GE) will den Standort Oberentfelden schliessen und in der Folge rund 500 Stellen streichen (
energate berichtete). Im Mai 2018 habe GE angekündigt, 500 Stellen von Oberentfelden nach Birr zu verlagern und im Februar wurde kommuniziert, dass der Standort Oberentfelden sehr gut ausgelastet sei und deshalb vorläufig auf einen Umzug ins Birrfeld verzichtet werde, so der Regierungsrat.
Der Regierungsrat forderte das GE-Management auf, auf die in Aussicht genommene Verlegung der Arbeitsplätze zu verzichten. Dies umso mehr, als Qualität und Produktivität des Standorts Oberentfelden gut seien beziehungsweise besser als in anderen Werken. Weitere Pluspunkte seien das über einen langen Zeitraum aufgebaute Knowhow sowie das Potenzial an Fachkräften. Auch sehe der Regierungsrat ernsthafte Reputations- und Glaubwürdigkeitsrisiken für GE aufgrund der bisher abgegebenen Zusicherungen zur Erhaltung des Standorts. Der Regierungsrat steht in seinen Bemühungen in engem Kontakt mit Bundesrat Guy Parmelin, wie er betonte. Beide erwarten demnach, dass GE ernsthaft nach Lösungen sucht, um möglichst viele Stellen der Produktionsbetriebe in der Schweiz beziehungsweise im Aargau zu erhalten.
Geäussert hat sich auch die Aargauische Industrie- und Handelskammer (AIHK). Sie begrüsse die Initiative der Aargauer Regierung, die GE-Führung davon zu überzeugen, den Produktionsstandort im Aargau zu erhalten. Gleichzeitig forderte die AIHK, der Kanton solle die Unternehmenssteuern reduzieren, um den Kanton Aargau wirtschaftlich freundlicher zu machen. Der Kanton gehöre derzeit zu einer Gruppe von Kantonen mit den höchsten Unternehmenssteuern. /df