Baden (energate) - Die beiden Bündner Gemeinden Cama und Grono haben gemeinsam mit Axpo beschlossen, das vor sechs Jahren gegründete Studienkonsortium zur Optimierung der Wasserkraftnutzung der Moesa aufzulösen. Dies aufgrund eines Regierungsratsbeschlusses über die Restwassersanierung der bestehenden Kraftwerke im Misox, wie Axpo schreibt. Wegen dieses Beschlusses sei das Projekt nicht mehr bewilligungsfähig.
Konkret hat die Bündner Regierung am 5. März für die Misoxer Kraftwerke AG (MKW), die Elettricità Industriale SA (ELIN) und die Tecnicama SA (TEC) die gesetzlich vorgeschriebene Restwassersanierung angeordnet. Schon vor zwei Jahren hatte der Kanton die Kraftwerksbetreiber aufgefordert, die Auswirkungen der Wasserkraftnutzung zu beseitigen (
energate berichtete). Die jetzt beschlossenen Sanierungsverfügungen verpflichten die Kraftwerkbetreiber unter anderem dazu, an der Calancasca ab der Wasserfassung Valbella eine Dotiereinrichtung zu erstellen und Dotierwassermengen abzugeben. Zudem will die Regierung bis Konzessionsende der MKW im Jahr 2043 keine neuen Wasserkraftnutzungen genehmigen, die sich in der Calancasca oberhalb der Wasserfassung des Kraftwerks Sassello (Haupt- und Seitengewässer) und in der Moesa oberhalb des Zusammenflusses mit der Calancasca (Haupt- und Seitengewässer) befinden. Diese veränderten Rahmenbedingungen verunmöglichten eine Bewilligung des Konzessionsprojektes "Kraftwerk Moesa", schreibt Axpo.
Axpo hatte ein Kraftwerk mit Fassungsstandort im Ortsteil Sorte und Wasserrückgabe unterhalb der Fischzuchtanlage in Al Pont geplant (
energate berichtete). Das Projekt "Kraftwerk Moesa" wurde am 6. April 2016 der Bevölkerung vorgestellt. Das Kraftwerk sollte jährlich 20 Mio. kWh Strom produzieren, was dem Verbrauch von etwa 4.500 Haushalten entspricht, und rund 24 Mio. Franken kosten. /ms