Im laufenden Jahr haben erneuerbare Energien ihren Anteil am Energiemix zulasten der Kohlekraft ausgebaut. (Foto: RWE AG)
Bergheim (energate) - Der Energieverbrauch in Deutschland wird als Folge der Coronakrise in diesem Jahr deutlich zurückgehen. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (Ageb) rechnet auf Grundlage aktueller Schätzungen mit einem Rückgang von knapp sieben Prozent auf 406,6 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE). Sollte der Verlauf der Pandemie noch weitere Massnahmen erzwingen, sei sogar mit einem noch stärkeren Rückgang zu rechnen, teilte die Ageb mit. Als Folge der Entwicklung ist auch der energiebedingte CO2-Ausstoss stark rückläufig. Hier geht die Ageb von einem Rückgang von knapp 72 Mio. Tonnen oder zehn Prozent aus.
Erdgas: Verbrauchssteigerungen in Kraftwerken
Nach drei Quartalen beträgt der Energieverbrauch in Deutschland nach Angaben der Ageb 289,1 Mio. SKE und bleibt damit knapp neun Prozent unter dem Vorjahreswert. Dabei verringerte sich der Verbrauch von Erdgas lediglich um drei Prozent, da Verbrauchssteigerungen im Kraftwerksbereich die insgesamt rückläufige Entwicklung in Teilen aufgefangen haben. Neben den coronabedingten Verbrauchsrückgängen habe aber auch die milde Witterung in den heizintensiven Monaten Januar und Februar verbrauchsmindernd gewirkt, erläuterte die Ageb.
Der Verbrauch von Steinkohle im Kraftwerkseinsatz ging derweil um 34 Prozent zurück, der von Braunkohle um 27 Prozent. Dies führt die Ageb neben Corona auch auf die Verschiebungen in der Stromerzeugung zurück - hin zu mehr Erneuerbaren und Gas. Bei der Braunkohle kommt hinzu, dass mehrere Kraftwerksblöcke vom marktlichen Betrieb in die Sicherheitsbereitschaft gewechselt sind. Die erneuerbaren Energien steigerten ihre Produktion in den ersten drei Quartalen um drei Prozent und erreichten damit einen Anteil von 16,8 Prozent am gesamten Primärenergieverbrauch. Die Kernenergie verzeichnete aufgrund der planmässigen Abschaltung des Kernkraftwerks Philippsburg einen Rückgang der Stromproduktion von zwölf Prozent. /rb
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