Bern (energate) - Am 20. Dezember 2019 hat die BKW den Leistungsbetrieb des Kernkraftwerks Mühleberg (KKM) eingestellt. Knapp ein Jahr später sieht sich der Berner Energieversorger bei der ersten Stilllegung eines Schweizer Leistungsreaktors "auf Kurs". "Trotz der Corona-Pandemie ist das Projekt im Zeit- und Kostenplan", teilte die BKW mit. Die Corona-Pandemie sei einer der grössten Herausforderungen im ersten Jahr des Rückbaus von Mühleberg gewesen. Dank eines vorhandenen Pandemie-Konzepts sei das KKM aber gut auf diese unerwartete Situation vorbereitet gewesen. Roland Bönzli, Leiter der Anlage, sagte diesbezüglich an einer Online-Medienkonferenz, dass das KKM bisher sechs positive Corona-Fälle gehabt habe und sich diese Mitarbeiter im privaten Umfeld angesteckt hätten. "Das heisst unser Schutzkonzept ist robust und an dem werden wir auch weiter festhalten", folgerte Bönzli.
Zum Rückbauprojekt verkündete die BKW weiter, dass das Unternehmen bereits mehrere Meilensteine erreicht habe.
Ende März sei beispielsweise der Reaktordruckbehälter geöffnet und sämtliche Brennelemente ins mit Wasser gefüllte Lagerbecken verschoben worden. Für das Lagerbecken wiederum, wo die Brennelemente bis zu ihrem Transport ins Zwischenlager nach Würenlingen lagern, stünde mittlerweile ein unabhängiges Sicherheitskühlsystem zur Verfügung, hiess es. Weiter sei im Reaktorgebäude nicht mehr benötigtes Material oberhalb des Reaktors entfernt worden. "All dies waren Voraussetzungen der Aufsichtsbehörde, des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats Ensi, für den Übergang in die Stilllegungsphase 1. Die BKW hat diesen Meilenstein termingerecht im September 2020 erreicht", schreibt das Unternehmen.
BKW kommt für Kosten vollumfänglich auf
Die BKW betonte weiter, dass die wichtigsten Aufträge an externe Dienstleister bereits vergeben worden und die nötigen Fremdleistungen somit gesichert seien. Weiter sei auch die Finanzierung der Stilllegung und der Entsorgung der radioaktiven Abfälle sichergestellt. "Die BKW kommt für die notwendigen Kosten vollumfänglich auf", hiess es aus Bern. /mg