Die AEE fragte auch nach dem Bau von Windparks in Nutzwäldern. (Foto: Stawag)
Berlin (energate) - Die Zustimmung zur Energiewende in der Bevölkerung ist weiter hoch. 86 Prozent der Deutschen halten eine stärkere Nutzung und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien für wichtig bis sehr wichtig. So lautet ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Der Rest hält es für weniger wichtig oder überhaupt nicht wichtig beziehungsweise enthielt sich. Die hohen Zustimmungswerte haben Kontinuität. Seit mehr als zehn Jahren veröffentliche die AEE Umfragen zum Thema, dabei habe die Zustimmung stets bei um die 90 Prozent gelegen. Erstmals gefragt worden sei dieses Mal, ob der Ausbau der Stromnetze und der Erneuerbaren die regionale Wirtschaft stärke. Dem stimmte demnach eine Mehrheit von 57 Prozent zu.
Gretchenfrage räumliche Nähe
Auf die Frage, ob Solarpark, Windrad und Co. auch in unmittelbarer Nachbarschaft akzeptiert würden, zeigte sich ein differenziertes Bild: Die höchste Zustimmung erhält der Solarpark mit 62 Prozent. Höher fällt diese aus, wenn die Befragten bereits in der Nähe einer solchen Anlage wohnen (76 %). Ein Windrad tolerieren noch 47 Prozent beziehungsweise 56 Prozent mit entsprechender Vorerfahrung. Biogasanlagen finden dagegen nur noch 32 beziehungsweise 50 Prozent gut. Auf die wenigste Zustimmung treffen Überlandleitungen: Lediglich 22 beziehungsweise 29 Prozent der Deutschen sind mit Strommasten in der Nachbarschaft einverstanden. Eine Erneuerbare-Energien-Anlage im Allgemeinen würden wiederum 60 Prozent akzeptieren.
Über die Windenergie an Land ist in der Vergangenheit wiederholt debattiert worden. Die AEE hat danach gefragt, ob Windparks in Nutzwäldern errichtet werden sollten. Darauf antworteten 33 Prozent, dies sei sinnvoll oder sehr sinnvoll. Eine Mehrheit von 54 Prozent sagte dagegen weniger sinnvoll bis absolut nicht sinnvoll. Der Rest enthielt sich. Die Agentur meint dazu, dass der Ausbau der Windenergie in Nutzwäldern ein relativ neues Konzept sei und die wissenschaftliche Kenntnislage noch ausgebaut werden müsse.
Kaum Verhaltensänderung trotz CO2-Preis
Auch bei einem anderen kontroversen Thema, der zu Jahresbeginn eingeführten CO2-Bepreisung, hat die AEE nachgefragt. Hierbei stand im Fokus, ob die Deutschen ihr Verhalten zum Beispiel hinsichtlich der Nutzung des eigenen Autos ändern würden. Mit 26 Prozent entfiel der höchste Zustimmungswert auf die Aussage, künftig weniger Auto zu fahren und stattdessen mehr das Fahrrad oder den ÖPNV zu nutzen. Dahinter folgt der Wechsel zu einer klimafreundlichen Heizung (24 %) und das energieeffiziente Sanieren (22 %). Am wenigsten begeistert waren die Befragten von der Vorstellung, ihren Benzin- oder Diesel-PKW gegen ein E-Auto zu tauschen - dies erwägen nur 13 Prozent. /dz
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