Fredericia (energate) - Ein Konsortium um den dänischen Energiekonzern Ørsted will die Erzeugung von Wasserstoff aus Offshore-Windstrom auf hoher See erproben. Das entsprechende Pilotprojekt "OYSTER" hat dazu nun eine Förderung durch die EU in Höhe von 5 Mo. Euro zugesichert bekommen. Konkret sieht das Projekt den Bau eines Elektrolyseurs im Megawatt-Massstab vor, der sich in ein Offshore-Windrad integrieren lässt. Der genaue Standort steht noch nicht fest, für die erste Testphase sei ein Elektrolyseur an Land geplant, der aber für den Einsatz auf hoher See geeignet sein soll, teilte Ørsted mit. Das Projekt soll noch in diesem Jahr anlaufen und bis Ende 2024 abgeschlossen sein.
Hohe Anforderungen an Elektrolyseur
Neben dem dänischen Windkrafterzeuger ist auch der Anlagenbauer ITM Power an dem Projekt beteiligt. Das britische Unternehmen ist spezialisiert auf den Bau von Elektrolyseuren, steht bei diesem Projekt allerdings vor ganz besonderen Herausforderungen. Die Power-to-Gas-Anlage müsse nicht nur besonders kompakt sein, sondern auch den rauen Bedingungen auf hoher See Stand halten - und das bei möglichst geringer Wartungsintensität, erläuterte das Projektkonsortium. Trotzdem müsse die Anlage wettbewerbsfähig sein, was die Produktionskosten für den Wasserstoff angeht. Den Initiatoren schweben Kosten vor, mit denen der Offshore-Wasserstoff mit Erdgas konkurrieren kann - eine entsprechende CO2-Bepreisung vorausgesetzt.
"Die Produktion von Wasserstoff auf hoher See könnte eine zukünftige, ergänzende Möglichkeit sein, grosse Mengen an Energie aus der Offshore-Windenergie an Land zu bringen", erklärte Christian Nordstrøm, Vice President von Ørsted und verantwortlich für das Wasserstoff-Geschäft. Nun gehe es darum, zu verstehen, was es dafür braucht, diese Vision in die Realität umzusetzen. Neben Ørsted und ITM Power sind auch Siemens Gamesa und das britische Beratungsunternehmen Element Energy an dem Vorhaben beteiligt. Ein ähnliches Vorhaben plant vor Helgoland ein Konsortium um den Energieversorger RWE. Auch dort soll Wasserstoff in Offshore-Windparks erzeugt werden (
energate berichtete). /rb