Zürich (energate) - Climeworks soll künftig für Microsoft CO2 aus der Atmosphäre abscheiden. Zudem will der Softwarehersteller über seinen Climate Innovation Fund die erste kommerzielle Kohlenstoffabscheidungs- und Mineralisierungsanlage von Climeworks in Island mitfinanzieren. Das bestätigt Microsoft in seinem
Blog. Um das US-amerikanische Unternehmen zu überzeugen, hat Climeworks nach eigenen Angaben ein umfangreiches Bewerbungsverfahren absolviert. Für die Zürcher Firma ist die Vereinbarung ein "wichtiger Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel", wie sie schreibt. Climeworks hofft nun, dass andere Firmen dem Beispiel von Microsoft folgen werden. Denn es reiche nicht, Emissionen zu reduzieren. Vielmehr müssten Unternehmen negative Emissionen erreichen, wenn es wieder ein gesundes Gleichgewicht von CO2 in der Atmosphäre geben solle.
Microsoft verfolgt das Ziel, bis 2030 CO2-negativ zu werden, also mehr CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen als zu produzieren. Bis 2050 will das US-Unternehmen dann den gesamten Kohlenstoff, den es seit seiner Gründung 1975 direkt oder durch Stromverbrauch emittiert hat, aus der Atmosphäre zurückholen. Dazu hat Microsoft ein
White Paper veröffentlicht. Die Technologie von Climeworks zur direkten Abscheidung von CO2 aus der Luft soll eine Schlüsselrolle zur Erreichung dieser Ziele spielen, so Elizabeth Willmott, Carbon Program Manager bei Microsoft.
Climeworks wiederum baut in Island derzeit die grösste Direct-Air-Capture-and-Storage-Anlage der Welt (
energate berichtete). Pro Jahr soll diese 4.000 Tonnen CO2 aus der Luft entfernen. Wie viel sich Microsoft die Beteiligung an der Anlage kosten lässt beziehungsweise die CO2-Abscheidung aus der Luft, gab das Unternehmen nicht bekannt. /ms