Die CO2-Emissionen kletterten zwischenzeitlich auf ein Allzeithoch. (Foto: Anthia Cumming/iStock)
Bern (energate) - Nach zuletzt sinkenden Strompreisen war am Stromterminmarkt in der vergangenen Woche ein starker Preisanstieg zu verzeichnen. Das galt für die Preise aller Produkte in allen Ländern, wie die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) in ihrem wöchentlichen Marktbericht schreibt. Der Frontmonat März kostete 55,67 Euro/MWh und damit 8,88 Prozent mehr als in der Vorwoche. Das Frontquartal Q2 kam auf einen Preis von 47,40 Euro/MWh. Gegenüber der Vorwoche entspricht dies einem Plus von 10,23 Prozent. Das Kalenderjahr 2022 (Cal 22 Base) kostete 55,57 Euro/MWh und damit 8,05 Prozent mehr als eine Woche zuvor.
"Der Treiber dieser Preisbewegungen waren die CO2-Preise", erläuterte die Elcom. Nach einem schwachen Start in die Woche resultierten demnach starke Auktionsresultate, was sich bullish auf die Preise auswirkte. Auch die bevorstehende Kältewelle habe die Preise nach oben getrieben. Zusätzliche Unterstützung kam von den steigenden Ölpreisen und Nachrichten von Analysten, welche die 100-Euro-Marke ins Spiel brachten, was der Markt ebenfalls bullish aufnahm. Der CO2-Preis stieg zwischenzeitlich auf über 38 Euro/t; dies entspreche einem Allzeithoch.
Thermische Kraftwerke mit höheren Grenzkosten
"Der starke Anstieg der CO2-Preise führte zu einem starken Anstieg der Grenzkosten der thermischen Kraftwerke", so die Elcom. Wegen des schlechteren Wirkungsgrads fiel dieser für die Stein- und Braunkohlekraftwerke stärker aus als für die Gaskraftwerke. Bei den Gaskraftwerken erhöhten sich die Grenzkosten um knapp 9 Prozent, während es bei den Kohlekraftwerken je nach Brennstoff und Kraftwerkswirkungsgrad bis über 15 Prozent waren. Weil der CO2-Preis auch zu einer Erhöhung der Strompreise geführt habe, seien vor allem die Margen der Gaskraftwerke (Clean Spark Spread, d.h. Strompreis minus Kosten für Gas und CO2) ebenfalls angestiegen.
Die Kohlepreise blieben demgegenüber stabil mit einem leichten Anstieg um gut 1,5 Prozent. Die Gaspreise für das Jahresprodukt wurden mehr mitgezogen und stiegen um gut 6,5 Prozent, hiess es weiter von der Elcom. /df
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