Die Beteiligung an der VGT passe ideal in die Strategie der AEW, so die Energieversorgerin. (Foto: SNB)
Aarau (energate) - Die AEW Energie AG beteiligt sich im Rahmen einer strategischen Partnerschaft stufenweise mit bis zu 35 Prozent an dem Start-up Virtual Global Trading AG (VGT). Die VGT sei ein innovatives und digitales Energieunternehmen mit Sitz in Aarau, welches es sich zur Aufgabe gemacht habe, den Strommarkt von morgen zu gestalten, begründete die AEW ihr Engagement in einer Mitteilung. Die AEW sei mit einem zweistelligen Prozentsatz eingestiegen und werde bis in zwei Jahren auf die erwähnten 35 Prozent aufstocken, präzisierte Marc Ritter, Leiter Geschäftsbereich Energie bei der AEW, gegenüber energate. Zum finanziellen Umfang des Investments wollte die AEW keine Angaben machen. Sie liess jedoch verlauten, die Beteiligung an der im Kanton Aargau beheimateten VGT passe ideal in die Strategie der Energieversorgerin. "Wir wollen gemeinsam mit der VGT neue Marktmodelle für die Schweiz entwickeln", so Ritter.
Die Energieversorgerin wies insbesondere auf die von der VGT entwickelte digitale Energieaustauschplattform "eNet" hin, die am 1. Januar in der Schweiz lanciert wurde. Diese biete den Kunden der Energieversorger vielseitige Geschäftsmodelle, insbesondere in den Bereichen Peer-to-Peer-Trading von Strom und Herkunftsnachweisen (ökologische Mehrwerte), Lösungen für Eigenverbrauchsgemeinschaften sowie einen Marktplatz für Anbieter und Käufer. Das Onlineportal ermögliche es beispielsweise Firmen, ihre Angebote für Batteriespeicher und anderem zu präsentieren, die anschliessend von Privatpersonen, also Kunden von Energieversorgern, genutzt werden könnten. Die Plattform sichere der AEW Markterfahrungen aus liberalisierten Strommärkten, so die AEW, und soll der Energieversorgerin helfen, ihre Marktposition zu stärken."eNet" sei auf dem Markt einzigartig, lobte die Energieversorgerin.
"eNet" kommt bei der SWL Energie AG zum Einsatz
"eNet" bedient sich gemäss Angaben der VGT an den täglich aktuellen SmartMeter-Daten des Netzbetreibers und gleicht die gehandelten und abgewickelten Energiedaten mit den Systemen des Verteilnetzbetreibers automatisch ab. Sobald "eNet" einen neuen SmartMeter registriert, erstellt es einen einmaligen Token. Mit diesem Token-System liefert "eNet" den Herkunftsnachweis der Energie. So kann jede produzierte, gehandelte und gespeicherte Kilowattstunde im Versorgungsgebiet zurückverfolgt werden. Die VGT hat dieses Token-System selbst entwickelt und patentiert. Damit entsteht mit "eNet" ein digitaler Handelsplatz, der laut VGT allen Teilnehmern eine schnelle Reaktion auf Marktentwicklungen ermöglicht.
Als erstes Schweizer Stadtwerk will gemäss VGT die SWL Energie AG auf die Plattform "eNet" setzen. Das Lenzburger Energieunternehmen habe sich zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit VGT entschlossen. Es lanciere "eNet" voraussichtlich noch in diesem Jahr als regionale Peer-to-Peer-Plattform für ökologische Energie. Laut Geschäftsführer Markus Blättler überzeugt die Energieversorgerin insbesondere der Ansatz von "eNet" als Marktplatz, auf dem sich die Marktakteure treffen - sowohl Private als auch Unternehmen. /ms
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