Olten (energate) - Swissnuclear fordert in einem neuen Positionspapier den möglichst langen Betrieb der Schweizer Kernkraftwerke und stellt diese Forderung in Zusammenhang mit Klimaschutz. Wirksamer Klimaschutz könne nur mit dem sinnvollen Miteinander von Kernkraft und erneuerbarer Energie gelingen, so der Branchenverband der Schweizer Kernkraftwerksbetreiber. Um bis 2050 klimaneutral zu sein, müssten gegen 70 Prozent des Schweizer Endenergieverbrauches eingespart oder mit klimafreundlicher Energie ersetzt werden. "Dazu wird noch sehr viel mehr klimafreundlicher Strom nötig sein, als wir heute zur Verfügung haben", schreibt Swissnuclear. Der nötige Zubau an erneuerbarer Energie komme aber nicht rasch genug voran, um die Stromversorgung zu sichern. Um Zeit für diesen Zubau zu gewinnen und die Abhängigkeit von Importen verträglich zu erhalten, müssten die bestehenden Kernkraftwerke möglichst lange am Netz bleiben. Sie seien die zentrale Stütze der Energiestrategie 2050 und der Klimastrategie des Bundes.
"Dekarbonisierung statt Denuklearisierung"
Für den Schweizer Klimaschutz ist es nach Ansicht des Branchenverbandes "ein ausgesprochener Glücksfall", dass der heimische Strommix punkto Klimafreundlichkeit bereits heute kaum zu übertreffen sei - dank Kernenergie, Wasserkraft und neuen erneuerbaren Energien. Angesichts der enormen Mengen des zur Dekarbonisierung zusätzlich nötigen klimafreundlichen Stroms seien die bestehenden Kernkraftwerke, die ein Drittel der heimischen Stromerzeugung liefern, auf absehbare Zeit schlicht unverzichtbar, findet der Branchenverband. In den nächsten Jahrzehnten bleibe jede Kilowattstunde Kernenergie ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. Swissnuclear stelle klar, dass die prioritäre Aufgabe heute die Dekarbonisierung und nicht die Denuklearisierung sei.
Verband: "Nur gemeinsam sind wir stark genug"
Swissnuclaer betonte, dass er den raschen Ausbau der erneuerbaren Energien begrüsse. Diese müssten dringend eingesetzt werden, um den CO2-lastigen Wärme- und Verkehrsbereich zu dekarbonisieren. Der Verband betonte aber auch, dass es aus Sicht des Klimas keinen Sinn mache, klimafreundliche Kernkraftwerke gegen klimafreundliche erneuerbare Energien auszutauschen. "Im Gegenteil, konsequenter Klimaschutz heisst, die Rolle der bestehenden Kernkraftwerke in der sicheren Versorgung mit klimafreundlichem Strom und als bewährte Partner für erneuerbare Energien anzuerkennen. Kernenergie und Erneuerbare sind das bewährte Dream-Team für griffigen Klimaschutz", meint Swissnuclear in dem
Positionspapier. /df