Baden (energate) - Die Axpo-Gruppe konnte im ersten Semester des Geschäftsjahres 2020/21 ihr operatives Ergebnis, sprich das bereinigte Ebit, um vier Prozent auf 515 Mio. Franken verbessern. CEO Christoph Brand bezeichnet dies als "gut", wie der Energiekonzern mit Sitz in Baden mitteilt. Dessen Gesamtleistung nahm gegenüber dem Vorjahr um 115 Mio. auf gut 2,9 Mrd. Franken zu. Zurückzuführen war dies laut Mitteilung auf den "Anstieg des abgesicherten Strompreisniveaus im Strommarkt". Das Betriebsergebnis (Ebit) war mit 722 Mio. Franken mehr als doppelt so hoch wie in der Vergleichsperiode, wenn man die Effekte durch die zusätzliche Entschädigung für die Übertragung des Stromnetzes an Swissgrid und den Stilllegungs- und Entsorgungsfonds der Kernkraftwerke (Stenfo) berücksichtigt.
Zur Begründung dazu heisst es, die positive Entwicklung an den Finanzmärkten beim Stenfo habe die Rendite in die Höhe getrieben. Ohne die erwähnten Effekte ist das Betriebsergebnis im Vergleich zum Halbjahr 2019/20 nur um 19 Mio. Franken auf die erwähnten 515 Mio. Franken gestiegen. Diese leichte Steigerung sei insbesondere auf höhere Produktionserlöse zurückzuführen, heisst es. Das Unternehmensergebnis liegt mit 781 Mio. Franken leicht unter dem Vorjahr, obwohl die Finanzmärkte "einen stark positiven Beitrag leisteten", schreibt das Unternehmen. Dieses erhöhte seine Nettoschulden auf 1,23 Mrd. Franken bei "nach wie vor hoher Liquidität" und steigerte ebenso das Eigenkapital um fast 900 Mio. auf 7,6 Mrd. Franken.
Auf internationaler Ebene erfolgreich…
In der Berichtsperiode habe die Axpo "ihre Rolle als führende Vermarkterin von erneuerbarer Energie in Europa untermauert", wird weiter hervorgehoben. Als Beispiele dafür werden die Vertragsabschlüsse für den grössten Onshore-Windpark in Belgien und zur Versorgung des grössten Batteriewerks in Polen mit Ökostrom genannt (energate berichtete). Axpo eröffnete ebenso neue Niederlassungen in Griechenland und Singapur, um international weiter in erneuerbare Energien und neue Technologien wie Wasserstoff investieren zu können. Im Gegensatz dazu würden sich in der Schweiz "aufgrund der Rahmenbedingungen immer noch wenig Möglichkeiten bieten", schreibt das Energieunternehmen.
…doch zurückhaltend in der Schweiz
Dennoch gehe Axpo als "grösste Schweizer Produzentin von erneuerbaren Energien weiter voran", wie es heisst. Verwiesen wird in der Mitteilung auf die alpine Solar-Grossanlage auf der Muttsee-Staumauer, für die der "erste grossen Solar-PPA der Schweiz" mit Detailhändler Denner abgeschlossen wurde (energate berichtete). Zudem sei die Axpo-Tochter CKW nicht nur im Heimmarkt Zentralschweiz im Retail-Geschäft mit Solarenergie erfolgreich, sondern wolle mit der angekündigten Übernahme der Solarville AG nun dieses Geschäftsfeld "auf die ganze Deutschschweiz ausweiten", unterstreicht Axpo.
Neue COO für "übergreifende Initiativen"
Diese hat seit 1. Juni einen neuen Chief Operating Officer (COO) in Person von Henriette Wendt. Sie stiess von Microsoft Schweiz zur Axpo, als neues Mitglied der Konzernleitung (energate berichtete). "Das höhere Strompreisniveau ermöglicht es Axpo, die Produktion zu höheren Preisen abzusichern", heisst es weiter noch im Ausblick. Da rechnet das Unternehmen fürs ganze Geschäftsjahr 2020/21 "mit einem niedrigeren operativen Ergebnis als im Vorjahr". Dies erfolgt unter Berücksichtigung der im ersten Halbjahr angefallenen Sondereffekte und "in Erwartung eines weiterhin soliden operativen Geschäfts", schreibt die Axpo. /at