Die angepassten Ziele sehen einen Ausrollungsgrad der Smart-Meter von 95 Prozent bis 2024 vor. (Foto: e-control)
Wien (energate) - Der Smart-Meter-Rollout wird sich in Österreich voraussichtlich weiter verzögern. Ein kürzlich in Begutachtung geschickter Verordnungsentwurf des Bundesministeriums für Klimaschutz über die Abänderung der "Intelligente Messgeräte-Einführungsverordnung" sieht vor, dass im Rahmen der technischen Machbarkeit bis Ende 2024 ein Ausrollungsgrad von 95 Prozent bei den intelligenten Zählern erfolgen soll. Bisher war dieses Ziel bereits für Ende 2022 vorgesehen, wie aus der geltenden Fassung der Verordnung hervorgeht. Auch das Zwischenziel, das einen Ausrollungsgrad von mindestens 80 Prozent bis Ende 2020 vorsah, wird abgeändert. Demnach sollen nun bis Ende 2022 mindestens 40 Prozent der Zähler "intelligent" sein. Auch sieht die geänderte Verordnung vor, dass Netzbetreiber, die das Ausrollungsziel nicht erreichen, im Rahmen ihrer Berichtspflicht eine Stellungnahme an die Regulierungsbehörde E-Control übermitteln müssen. Aus dieser müsse hervorgehen, warum das Ziel nicht erreicht wurde.
Die Regulierungsbehörde ihrerseits solle eine Liste jener Netzbetreiber veröffentlichen, die das Ausrollungsziel nicht erreicht haben. Darüber hinaus ist der Bundesministerin für Klimaschutz jederzeit Einsicht in die übermittelten Projektpläne zu gewähren und eine Auskunft über die Anzahl der bereits eingereichten Projektpläne zu erteilen. Ein jährlicher Bericht der E-Control auf Grundlage der Berichte der Netzbetreiber soll zudem auf der Website des Ministeriums erscheinen. Auch sieht der Entwurf vor, dass die Installation eines Smart-Meters auf Kundenwunsch innerhalb von maximal zwei Monaten zu erfolgen habe. Aktuell liegt diese Frist bei einem halben Jahr.
Technische Probleme, Lieferengpässe und die Coronapandemie als Ursachen
Das Klimaministerium begründet die Änderungen unter anderem damit, dass ein Grossteil der Netzbetreiber die verordneten Ausrollungsziele bis Ende 2020 nicht erreicht habe und auch jene bis Ende 2022 nicht erreichen werde. Obwohl mehr als ein Drittel der Netzbetreiber einen grösseren, flächendeckenden Einbau von intelligenten Messgeräten bereits gestartet habe, gehe die E-Control in ihrem Monitoringbericht zur Einführung von intelligenten Messgeräten in Österreich von einem Ausrollungsgrad von rund 31 Prozent Ende 2020 und von 75 Prozent bis Ende 2022 aus. Dabei seien die Verzögerungen einerseits auf technische Probleme und andererseits auf Lieferengpässe bei den Zählerherstellern zurückzuführen, so die E-Control. Auch die seit März 2020 ergriffenen Massnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie wirkten sich zusätzlich negativ auf die Lieferketten sowie die Installationsarbeiten vor Ort und damit auf die Zielerreichung aus, begründete das Ressort von Ministerin Gewessler (Grüne) die Anpassung der Ziele. Die Begutachtungsfrist des Entwurfs läuft noch bis 11. August 2021. /af
Möchten Sie weitere Meldungen lesen?
- 30 Tage kostenlos
- Täglicher HTML-Newsletter + PDF-Version
- Voller Zugriff auf App und Website
- Endet automatisch
CHF 0,00
Jetzt testen