Wien (energate) - Die Wiener Stadtwerke treiben mit ihren Konzerntöchtern die Arbeit am "Wasserstoff-Hub" für die Ostregion voran. Nach ersten Tests mit einem Wasserstoffbus auf der Linie 39A in Döbling ist nun der Baustart für die erste Wasserstoff-Tankstelle für Busse und Lkw in Leopoldau erfolgt. Die Anlage im Norden der Bundeshauptstadt werde im November fertig sein und noch heuer in Betrieb gehen, erklärte dazu Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) beim Spatenstich. Dieses Projekt ist bei der Wiener Wasserstoff GmbH angesiedelt, in der die Vorhaben der Stadtwerke rund um das Gas gebündelt werden. Auch die Vorarbeiten für die 2,5 MW-Elektrolyseanlage von Wien Energie, die auf dem Areal der Wiener Netze in Simmering grünen Wasserstoff produzieren soll, haben schon begonnen.
"Wasserstoff-Hub" für die Ostregion
Ziel der Wiener Wasserstoff GmbH ist die Errichtung eines "Wasserstoff-Hubs" für die gesamte Ostregion. Der Konzern könne von der Produktion über die Lieferung und die Betankung bis hin zur Nutzung von Wasserstoff alles in einer Hand abbilden, hiess es zuletzt von den Stadtwerken dazu (
energate berichtete). Der grösste städtische Infrastrukturdienstleister in Österreich ist auch Mitglied der europäischen Wasserstoffallianz, die eine europäische Wasserstoffindustrie aufbauen will.
Zweite Testphase eines Wasserstoffbusses in Wien
Gleichzeitig gehen die Wiener Linien heuer im Herbst in die zweite Testphase eines Busses mit Wasserstoffantrieb. Nach ersten Tests im Vorjahr mit einem Fahrzeug des Herstellers Solaris (
energate berichtete) kommt diesmal ein Bus von Hyundai zum Einsatz. Der koreanische Autobauer wird die Baureihe "Elec City Fuel Cell" Ende November an die Stadt ausliefern. Dies bedeute die erste jemals in Österreich erfolgte Zulassung eines Wasserstoff-Busses im städtischen Linienverkehr, heisst es dazu beim österreichischen Importeur von Hyundai. Falls auch diese zweite Testphase zufriedenstellend verläuft, wollen die Wiener Linien bis 2023 fünf und im Jahr 2024 weitere fünf Wasserstoff-Busse kaufen. Ihr Einsatz ist, wie auch die Tests, auf der Linie 39A in Döbling geplant.
Wasserstoffbusse: Erste Tests in Österreich positiv
Zuletzt hat die oberösterreichische Verkehrsgesellschaft Wels Linien im August einen Wasserstoffbus im Linienbetrieb getestet und danach eine positive Bilanz gezogen (
energate berichtete). Heuer im Mai war auch in Villach ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle im Linienbetrieb unterwegs. Das Land Kärnten plant nun einen Dauerbetrieb dieser Fahrzeuge ab 2023 (
energate berichtete). Die Busse sind in der Anschaffung etwa drei Mal teurer als Fahrzeuge mit Dieselantrieb. Wie die Wuppertaler Stadtwerke in Deutschland kürzlich gemeldet haben, kosten die Wasserstoffbusse im Betrieb jedoch bereits nach einem Jahr nicht mehr als Dieselbusse (
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