"Ohne eine zuverlässige, kosten- und energieeffiziente Infrastruktur können E-Fähren die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Verkehrsmittel nicht verdrängen": Anil Srivastava. (Foto: Leclanché)
Yverdon-les-Bains (energate) - Leclanché führt eine neue "Ports and Harbor"-Infrastrukturlösung ein, mit der Hybrid- und vollelektrische Schiffe bei der Rückkehr in den Hafen schnell aufgeladen werden sollen. Mit Damen Shipyards Group, ein weltweit tätiges Unternehmen mit mehr als 50 Werften und zugehörigen Einrichtungen, hat Leclanché gemäss eigenen Angaben bereits den ersten Kunden dafür gewonnen. Damen habe Leclanché mit dem Bau und der Lieferung von zwei Schnellladestationen für elektrische Fähren und den dazugehörigen elektrischen Speichersystemen auf dem kanadischen Ontariosee beauftragt, heisst es.
Gemäss der Vereinbarung mit der Leclanché-Gruppe Stationary Solutions wird die komplette Ladeinfrastruktur geliefert. Sie soll im nächsten Jahr zur Unterstützung der zwei von Damen gebauten E-Fähren installiert werden. Beide Elektroschiffe würden mit dem Marine Rack System (MRS) von Leclanché betrieben, das von Bureau Veritas zertifiziert wurde. Die E-Fähren haben Ende April bzw. Mai ihre Probefahrten im Schwarzen Meer erfolgreich absolviert und werden ab August mit einem speziellen Halbtaucherschiff nach Kanada gebracht.
Leclanché denkt an mobile Ladestation
"Wir alle haben die Wachstumsschwierigkeiten der globalen Elektroautoindustrie und die Hindernisse für die flächendeckende Einführung beobachtet, die durch das Fehlen einer öffentlichen und universellen Aufladeinfrastruktur verursacht werden", meinte Anil Srivastava, CEO von Leclanché. "Ohne eine zuverlässige, kosten- und energieeffiziente Infrastruktur können E-Fähren bzw. elektrische Züge, Busse, Lastwagen oder andere Transportmittel die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Verkehrsmittel nicht verdrängen."
Für die Hafengebiete, die kein festes Energiespeichersystem an Land installieren können, denke Leclanché bereits über eine mobile Ladestation nach, so Srivastava. Es handle sich im Wesentlichen um eine schwimmende E-Barge mit einem Schnellladesystem an Bord, die es einer Fähre ermöglichen soll, im Hafen Strom zu tanken, ohne die lokale Infrastruktur zu belasten.
Die Häfen und Hafensysteme in Ontario sind mit einem 3-MWh-Leclanché-Batteriespeichersystem (BESS) ausgestattet, das sich in hafenseitigen Strukturen befindet (je eines in Millhaven und Stella). Das BESS, das über das Hafen-Stromnetz geladen wird, ist mit dem Fährenladegerät verbunden. Die Überfahrtszeit zwischen den Häfen soll nur 20 Minuten betragen, und das DC/DC-Schnellladesystem von Leclanché soll es den E-Fähren ermöglichen, in jedem Hafen in nur 10 Minuten "aufzutanken" - innerhalb des Zeitraums, den das Schiff benötigt, um Passagiere und Fahrzeuge zu entladen und erneut zu laden. Die Batterien sind so ausgelegt, dass sie jedes Schiff bis zu 7.850 Mal pro Jahr oder mehr als 78.500 Mal während ihrer voraussichtlichen zehnjährigen Lebensdauer aufladen können, wodurch eine tägliche Betriebszeit von 21 Stunden bei jedem Wetter gewährleistet wird. /ms
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