Der Berner Regierungsrat stellt in Aussicht, Investitionen in Wasserstofftankstellen kantonal zu fördern und will sich in nationalen Gremien ebenfalls dafür einsetzen. (Foto: Kanton Bern)
Bern (energate) – Der Regierungsrat des Kantons Bern will sich auf nationaler Ebene für den Aufbau eines Wasserstofftankstellennetzes in der Schweiz einsetzen. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage aus dem Parlament hervor. Der Rat wolle insbesondere das Anliegen der Schaffung einer Austauschplattform in der Bau-, Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz (BPUK) einbringen, wie er in seiner Antwort vom 15. September schreibt. Er erachte den Austausch mit anderen Kantonen ebenfalls als wichtig, um Synergien beim Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur zu nutzen und einheitliche und koordinierte Lösungen anzustreben.
Der Rat kündigt zudem an, Initiativen für eine neue Förderpolitik auf Bundesebene zu unterstützen - namentlich in Arbeitsgruppen und Gremien wie der Ladeplattform Schweiz oder Oberaufsicht Rohrleitungen. Bisher hätten die Bundesstellen eine klar zurückhaltende Position eingenommen bei der Frage, ob die Förderung eines Energieträgers mittels Anschubfinanzierung für das Verteilnetz eine staatliche Aufgabe sein kann, etwa im vergleichbaren Fall Elektromobilität. "Ob im Fall vom Wasserstoff eine andere Förderpolitik auf Bundesebene zur Anwendung kommt, bleibt abzuwarten", schreibt der Rat.
Anreize für Investoren im Kanton Bern "vorstellbar"
Im Weiteren verweist die Regierung auf die Entwicklung im Kanton Bern. So prüfe das Tiefbauamt gemeinsam mit einem potenziellen Investor die Umsetzung einer Wasserstofftankstelle auf einer Raststätte. Die finanzielle Tragfähigkeit gestalte sich aus Investorensicht allerdings ausserordentlich schwierig. "Der Regierungsrat kann sich allenfalls vorstellen, auf den Autobahnraststätten die Realisierung von Wasserstofftankstellen dahingehend zu fördern, dass Investoren während einer definierten Zeit eine Reduktion oder gar ein Erlass der Baurechtszinsen gewährt würde", schreibt er. Diese Option bedürfe aber einer vertieften Prüfung insbesondere auch im Hinblick auf die angespannten Kantonsfinanzen.
Im Zusammenhang mit Investitionen verweist der Rat auch darauf, dass die Branche technisch noch nicht konsolidiert sei. Gerade die technologische Konsolidierung auf einen breit abgestützten Lösungsansatz würde nach Meinung der Regierung "die aktuell bestehenden Zweifel bei potenziellen Investoren und Kunden ausräumen". Die Antwort der Berner Regierung geht auf die Motion von sieben Mitgliedern des grossen Rats aus EDU, GLP, FDP, SVP, SP, EVP und Grünen zurück. Diese hatten ihren Vorstoss Mitte Juni eingereicht. /yb
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