Die Klimaschutzinvestitionen der Industrie haben sich binnen eines Jahrzehnts mehr als verdoppelt. (Foto: Frog 974/Fotolia)
Wiesbaden (energate) - Die Industrie in Deutschland hat im Jahr 2019 mehr in den Klimaschutz investiert als zehn Jahre zuvor. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Insgesamt 3,46 Mrd. Euro wandten Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) für Anlagen zur Vermeidung von Emissionen oder zu einer schonenderen Nutzung von Ressourcen auf. Damit hätten sich die Investitionen in diesem Bereich binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt (2009: 1,63 Mrd. Euro). Auch anteilig gebe die Industrie immer mehr für Klimaschutz aus: Die Investitionen in diesem Bereich hätten zwar mit 3,6 Prozent im Jahr 2019 noch einen vergleichsweise geringen Anteil an den Investitionen insgesamt; zehn Jahre zuvor hätten sie allerdings nur 2,6 Prozent der Gesamtinvestitionen betragen. "Ein Grund für den Anstieg dürften sowohl gesetzliche Regelungen als auch die staatliche Förderung sein", heisst es aus Wiesbaden.
Mehr als die Hälfte (52,4%) der Investitionen floss 2019 in Massnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien (1,81 Mrd. Euro). Weitere 1,14 Mrd. Euro (33,1%) wurden in die Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparung investiert. Investitionen in Massnahmen zur Vermeidung von Treibhausgasen gemäss des Kyoto-Protokolls kamen auf rund 500 Mio. Euro (14,5%).
"Klimaschutz als Wirtschaftsfaktor"
Die Zahlen deuten laut Destatis an, dass Klimaschutz zunehmend zum Wirtschaftsfaktor geworden ist, was sich auch in den Umsätzen zeige, die mit entsprechenden Waren und Dienstleistungen erzielt werden. Das Produzierende Gewerbe und der Dienstleistungsbereich haben im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 44,1 Mrd. Euro mit Klimaschutzprodukten erwirtschaftet. Das sei zwar ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (-3,4%) gewesen; gegenüber 2009 seien die Umsätze mit Klimaschutzprodukten jedoch um 61 Prozent gestiegen. Mehr als die Hälfte des Umsatzes (57% oder 25,1 Mrd. Euro) entfielen auf Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Energiesparmassnahmen. Weitere 38,8 Prozent (17,1 Mrd. Euro) des Umsatzes entfielen auf Massnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Besonders bedeutend sei hier die Herstellung und Installation von Windkraftanlagen (9,6 Mrd. Euro). /df
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