Zürich (energate) - Anthony Patt, Professor am Departement Umweltsystemwissenschaften der ETH, hält ein Quotensystem für am besten geeignet, um solarem Flugtreibstoff zum Durchbruch zu verhelfen. Seine Berechnungen und diejenigen von Forschungskollegen hätten gezeigt, dass bereits eine Beimischpflicht von 10 bis 15 Prozent genügen würde, um solares Flugbenzin konkurrenzfähig zu machen. Dies sagte Patt in einem von der ETH Zürich veröffentlichten
Interview. Der ETH-Professor skizziert dabei einen Weg, bei dem Fluglinien und Flughäfen zu Beginn lediglich ein vorgeschriebener Mindestanteil an solarem Flugbenzin von ein bis zwei Prozent auferlegt wird. "Das verteuert zwar das Kerosin insgesamt, der Preisaufschlag wäre jedoch bescheiden und dürfte umgerechnet auf ein Flugticket für innereuropäische Flüge bei wenigen Franken liegen", erklärt Patt. Die sukzessive Erhöhung der Quote soll dann dazu führen, dass der Preis für solares Kerosin drastisch sinkt und letztlich das Niveau von fossilem Kerosin erreicht.
Laut Patt ist solares Flugbenzin derzeit ungefähr zehnmal teurer als fossiles Kerosin. Eine Beimischquote für nachhaltige Treibstoffe könnte auch Bestandteil der künftigen Schweizer Klimapolitik werden. Sie ist Bestandteil bzw. Eckwert einer neuen CO2-Gesetzgebung, die das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) derzeit im Auftrag des Bundesrates erarbeitet (
energate berichtete). /mg