Zürich (energate) - Wie kann die Energielandschaft in der Schweiz neu gestaltet werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich Doktorierende der ETH Zürich am Graduate Symposium, das im Rahmen der Energy Week der ETH Zürich stattfand. Als Inspiration dienten die Entwicklungen dreier Start-ups, die sich den rund 30 Teilnehmenden in Pitches vorstellten. Gilytics etwa demonstrierte sein eigens entwickeltes Programm, das Geodaten für Trassen beispielsweise von Stromleitungen erfasst (
energate berichtete). Sympheny wiederum präsentierte seine App, die die Energieplaner bei der energetischen Optimierung unterstützt, zum Beispiel von Gebäuden (
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Im Anschluss konnten sich die Studierenden für die Lösung eines der Start-ups entscheiden und wurden in Gruppen eingeteilt mit dem Ziel, bis zum Nachmittag einen Prototyp zu entwickeln. Dabei wurden ihnen die einzelnen Schritte der Entwicklungsphase vorgegeben, ebenso wie die Zeitdauer, die sie für jede Phase zur Verfügung hatten. Besonders die Phase, in der die Zielgruppe und auch das zu erstellende Produkt definiert wurden, war für einige herausfordernd, etwa für die Gruppe des 28-jährigen Studenten Linus Walker. "Man merkte in unserer Gruppe, dass am Anfang alle ihr Spezialgebiet einbringen wollten", so Walker. Diesbezüglich habe das Team erst einen gemeinsamen Nenner finden müssen. Ähnlich war auch die Erfahrung der 25-jährigen Dianne Hondeborg, die in einer anderen Gruppe eingeteilt war. "Viele sind halt in einer Art Blase", sagte sie. "Aber mir hat diese Art und Weise der Zusammenarbeit geholfen, mein Out-of-the-box-Denken zu fördern." Und Walker ergänzte: "Wir haben bei uns in der Gruppe festgestellt, dass wir alle dieselbe Vision haben, und das ist ja entscheidend."
Siegerprojekt erhält 3.000 Franken
Als beste Lösung wurde dann am späteren Nachmittag allerdings weder diejenige der Gruppe von Walker noch diejenige von Hondeborg von der Jury prämiert, sondern eine App namens "Clue", die den Nutzern helfen soll, geplante Projekte wie etwa der Ausbau einer Zugverbindung in einer 3D-Animation visualisieren zu können. Dabei sollen auch Informationen bezüglich CO2-Emissionen angezeigt werden. Der Nutzer kann dann anhand eines Fragebogens beurteilen, ob er das Projekt gut findet. Das Siegerteam bekam ein Preisgeld von 3.000 Franken zugesprochen. Dieses ist an die Bedingung gekoppelt, dass die Idee bei Venture Kick eingereicht wird, einer Plattform, welche Start-up-Projekte fördert. Über die Weiterentwicklung der Idee entscheidet das Team.
Auch wenn Walker und Hondeborg mit ihren Teams das Nachsehen hatten, zogen beide dennoch ein positives Fazit von der Veranstaltung. "Es war cool, so viele unterschiedliche Leute zu treffen", so Walker. Und Hondeborg ergänzte: "Ich habe sehr viel Inspiration mitgenommen." /ms