Olten (energate) - Die gemeinsame Erklärung des runden Tischs zur Wasserkraft stösst auf ein positives Echo in der Energiebranche. Es sei sinnvoll, Projekte zum Ausbau erneuerbarer Energien national zu koordinieren, heisst es seitens der Schweizer Energie-Stiftung SES. Energieversorger Axpo teilte mit, man teile die gemeinsame Stossrichtung.
Die SES begrüsse, dass Energiewirtschaft, Bund, Kantonen und Umweltorganisationen eine Einigung über den Ausbau der Energiequelle erzielt hätten
(energate berichtete), schreibt die Organisation in einer Mitteilung. Die Wissenschaft komme eindeutig zum Schluss, dass die Klimakrise und die Biodiversitätskrise zusammen gelöst und entsprechend Eingriffe in die Natur gut abgewogen werden müssten. "Der Erfolg des runden Tisches zeigt, dass es zielführend ist, den Ausbau der Erneuerbaren auch auf Ebene konkreter Projekte national zu koordinieren oder gar zu planen", wird Geschäftsleiter Nils Epprecht zitiert. "Wir wünschen uns das auch für andere erneuerbare Technologien - aber auch für den Schutz der Biodiversität."
Axpo-CEO Brand verweist auf weitere Energieträger
In der Mitteilung von Axpo begrüsst das Unternehmen den runden Tisch Wasserkraft als wichtigen Schritt, der aber für die Energiewende noch lange nicht ausreiche. Er sei eine sinnvolle Initiative, weil er die wichtigsten Akteure zusammenbringe, was gerade angesichts oft emotional geführter Diskussionen zum Thema Wasserkraft ein wichtiger Schritt sei. "Es wird von allen Beteiligten Kompromissbereitschaft erfordern, die Projekte ins Ziel zu bringen", heisst es in der Mitteilung weiter. "Trotzdem ist fraglich, ob die Liste mit 15 Projekten ausreicht, da jedes einzelne gegen den absehbaren Widerstand zustande kommen müsste, um die angestrebte Produktion zu erreichen."
Offen sind aus Sicht von Axpo weiterhin die Fragen der fehlenden Wirtschaftlichkeit und der Restwertgarantien im Hinblick auf das Auslaufen zahlreicher Konzessionen. "Wir müssen uns bewusst sein, dass dieser Ausbau der Wasserkraft nur einer von vielen Schritten auf dem Weg zur Energiewende darstellt", so CEO Christoph Brand. "Die Schweiz muss alle erneuerbaren Energien deutlich schneller ausbauen." Der notwendige Ausbau sei möglich, wenn Bewilligungsverfahren und Finanzierungsmöglichkeiten dies zuliessen. Dem Mantelerlass von Energiegesetz und Stromversorgungsgesetz wie auch der Revision der Energieförderverordnung kämen dabei grosse Bedeutung zu. /yb