Bern/Delsberg/Zürich (energate) - Die jurassische Regierung hat entschieden, das Tiefengeothermieprojekt Haute-Sorne unter zusätzlichen Sicherheitsauflagen sowie mit einer verstärkten Governance und Kommunikation weiterzuführen. Der Kanton Jura mache damit den Weg für ein wichtiges Pilotprojekt zur Stromproduktion aus Geothermie in der Schweiz frei, kommentierte das Bundesamt für Energie (BFE)
. Die projektverantwortliche Geo-Energie Suisse AG bezeichnete den Entscheid der jurassischen Regierung als "wegweisend" für die Geothermie
. In den kommenden Wochen würden nun die zusätzlichen Sicherheitsauflagen präzisiert und eine entsprechende Vereinbarung ausgearbeitet. Im April 2020 hatte die Regierung des Kantons Jura wegen politischen Widerständen angekündigt, dem Geothermieprojekt in Haute-Sorne die bereits 2015 erteilte Bewilligung
wieder zu entziehen (
energate berichtete).
Zur Governance und Kommunikation hiess es, dass die Einsetzung einer Informations- und Begleitkommission geplant sei.
Die Kommission wird den Angaben nach aus Vertretern des Kantons, der Gemeinde, Bevölkerung, der Verbände und der Projektorganisation
bestehen. Im Fokus steht dabei die Aufklärung über die verschiedenen Projektetappen, ihre jeweiligen Ziele, die allfälligen Risiken und die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen, so die Geo-Energie Suisse AG.
Etappenweises Vorgehen
Das Projekt in Haute-Sorne soll langfristig rund 6.000 Haushalte mit Strom versorgen, der aus der in den tiefen kristallinen Gesteinen des jurassischen Untergrunds gewonnenen Wärme produziert wird.
Bevor es so weit ist, werden laut der Geo-Energie Suisse SA aber zunächst eine Erkundungsbohrung und Stimulationstest durchgeführt. Dabei gehe es darum, das seismische Risiko von Stimulationsmassnahmen zu evaluieren - eine allfällige zweite Bohrung, eine Stimulation des Untergrundes zur Bildung eines unterirdischen Reservoirs und der Entscheid zum abschliessenden Bau des Kraftwerks würden dann erst nach der sorgfältigen Analyse der Messdaten gefällt, so die Organisation. Für das Projekt in Haute-Sorne hat das BFE einen Explorationsbeitrag von bis zu 90 Mio. Franken bewilligt. (
energate berichtete). /mg