Potsdam (energate) - Für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in der Hauptstadtregion haben die Bundesländer Berlin und Brandenburg einen gemeinsamen Wasserstoff-Marktplatz vorgestellt. Das vom Softwareunternehmen Localiser, eine Ausgründung aus dem Reiner Lemoine Institut, entwickelte Online-Tool stehe ab sofort allen Akteuren der regionalen Wasserstoffwirtschaft offen, teilten die Wirtschaftsressorts der beiden Landesregierungen mit. Ziel sei es, eine bessere Übersicht der in der Region bereits vorhandenen oder noch geplanten Wasserstoffprojekte zu gewährleisten und Akteure der Wertschöpfungskette schnell zusammenzubringen. Ergänzt wird der H2-Marktplatz durch die Kooperationsplattform Koop-BB der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), durch die eine Vernetzung und Kommunikation der Akteure untereinander ermöglicht wird.
Anbieter und Nachfrager von H2-Produkten oder Dienstleistungen können auf dem Marktplatz ihre Projekte vorstellen und konkrete Gesuche und Gebote platzieren oder selbst verfügbare Informationen, beispielsweise zu Wasserstoffqualitäten, Druck oder Preisen, abrufen. Die Einträge werden georeferenziert als Landkarte gezeigt. So könnten sich zum Beispiel Logistik- und Verkehrsunternehmen, die Wasserstoff benötigen, informieren, wo sie passende Angebote oder Transportmöglichkeiten finden. Die Plattform hilft mit einem Matching-Verfahren dabei, Partner, Informationen und Veranstaltungen zu finden, die zum eigenen Profil oder den eigenen Angeboten und Gesuchen passen. Es können darüber auch Online-Veranstaltungen organisiert und durchgeführt werden. Das gesamte Angebot ist kostenlos.
Der Marktplatz könnte für mehr Transparenz auf dem Wasserstoffmarkt sorgen. Die fehlte bislang. "Als Investor muss ich schon im Voraus wissen, wer mir etwa den Wasserstoff abnimmt", sagte etwa Leag Vorstand Andreas Huck vor einiger Zeit in einem Interview mit
energate.
Regionale Vernetzung
"Die Hauptstadtregion ist eine starke Energieregion mit erheblichen Erzeugungskapazitäten und -potenzialen für erneuerbare Energien", sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Damit habe die Region beste Voraussetzungen für das Entstehen einer starken Wasserstoffwirtschaft.
Der gemeinsame Marktplatz, ergänzte Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos), sei ein weiterer Schritt auf dem Weg, die Energieversorgung nachhaltiger und unabhängiger zu machen: "Je enger wir uns abstimmen, je mehr wir die Region gemeinsam denken und ihre Stärken klug zusammenführen, umso besser und zielgerichteter können wir die Energiewende gestalten." /tc