Luzern (energate) - Die Energieversorgerin Energie Wasser Luzern (EWL) nimmt eine vermehrte Nachfrage nach See-Energie wahr. EWL gewinne bei der See-Energie stetig neue Kunden, so eine Unternehmenssprecherin gegenüber energate. Auch bei weiteren erneuerbaren Energiequellen sei eine höhere Nachfrage festzustellen, konkret bei der Fernwärme. Sowohl bei der Fernwärme als auch bei der See-Energie habe die Nachfrage besonders in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Hintergrund sei unter anderem der Krieg in der Ukraine, so die Sprecherin.
Vor Kurzem hat EWL denn auch angekündigt, in der Stadt Luzern mit den Bauarbeiten für die neue Seeleitung in Richtung Kleinstadt anzufangen, die etwa ein Jahr dauern sollen (
energate berichtete). Mit dem stetigen sollen im Zentrum Luzerns dereinst bis zu 3.700 Haushalte rund 30 Mio. kWh Energie versorgt werden, so EWL.
Nutzung wird von vielen Faktoren bestimmt
Dabei sind auch Erfahrungen mit dem Pionierprojekt in Horw eingeflossen, einer Zentrale für See-Energie, die Ende 2020 in Betrieb genommen wurde (
energate berichtete). "Wir konnten aus dem Projekt zahlreiche technische Erkenntnisse zum Einsatz von Wärmepumpen und deren Steuerung in den besonderen Betriebszuständen bei der Seewasser-Nutzung mitnehmen", so die Sprecherin. "Beispielsweise die Regelung der Kondensatoren bei Quelltemperaturen nahe am Gefrierpunkt. Beim Ausbau der Netze geht es insbesondere um die Akquisition von geeigneten Quartierzentralen-Räumlichkeiten und um die Fokussierung auf Gebiete mit hoher Energiedichte und auch Kältebedarf."
Zum konkreten energetischen Potenzial durch Seewasser äusserte sich die Sprecherin zurückhaltend. Die Nutzung werde durch eine grosse Zahl von Einflussfaktoren bestimmt, die nur bedingt im Einflussbereich von EWL stünden und zum heutigen Zeitpunkt teilweise noch nicht definiert und bekannt seien: "Wir gehen davon aus, dass wir die See-nahen Gebiete, bei denen es wirtschaftlich und logistisch sinnvoll ist, mehrheitlich an das See-Energie-Netz anschliessen können."
Was allfällige künftige See-Energie-Projekte anbelangt, konnte die Sprecherin noch keine Angaben machen. Die Projekte seien vom Richtplan Energie der Stadt Luzern abhängig, der derzeit erarbeitet werde. /yb/ms