Auch die an Zürich angrenzende Gemeinde Zollikon soll Interesse am Energieverbund signalisiert haben. (Foto: Baugeschichtliches Archiv/Juliet Haller)
Zürich (energate) - Die Zürcher Energiedienstleisterin Energie 360 Grad will gemeinsam mit dem Gesundheitscluster Lengg einen Energieverbund realisieren, der die Kliniken und Institute im Zürcher Quartier Lengg mit Energie aus dem Zürichsee nachhaltig heizt und kühlt. Die ersten Leitungen seien bereits verlegt, wie Gesamtprojektleiter Bruno Hofer gegenüber energate sagte. Mit der Schulthess-Klinik, die im Quartier angesiedelt ist, habe Energie 360 Grad auch eine erste Kundin gewinnen können. Mit weiteren Kliniken in Zürich-Lengg sei die Energiedienstleisterin zudem in Gesprächen, so Hofer. Auch die Gemeinde Zollikon zeige Interesse an einem Anschluss ans Netz.
Herzstück des bidirektionalen Energieverbundes ist eine Seewasserzentrale in der Form eines Zylinders mit einem Durchmesser von 16 Metern und einer Höhe von 22 Metern. Dieser wird in Ufernähe unterirdisch auf den Felsen gebaut. Damit, so Hofer, soll einerseits die Stabilität des Baukörpers garantiert und andererseits das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt werden. Obwohl Energie 360 Grad schon mehrere grosse Seewasserverbunde realisiert hat, beispielsweise im zürcherischen Meilen, sei das Projekt Lengg in dieser Komplexität für die Energiedienstleisterin eine spezielle Herausforderung, so Hofer.
Realisierungsentscheid für Herbst vorgesehen
Der Energieverbund soll im Wärmebereich dereinst 22 MW leisten und damit 48 Mio. kWh Energie pro Jahr liefern. Im Kältebereich sind es 9 MW bzw. 23 Mio. kWh Energie. Die Leistung werde sukzessive zugeschaltet, so Hofer gegenüber energate. Bis zum Jahr 2027 soll der Verbund mehr als 90 Prozent erneuerbare Energien liefern, bis 2040 dann 100 Prozent. Damit sollen pro Jahr 10.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Insgesamt will Energie 360 Grad 90 Mio. Franken in das Projekt investieren.
Den Investitionsentscheid für das Projekt hat Energie 360 Grad bereits gefällt. Im Herbst sollen dann der Realisierungsentscheid und die Baubewilligung folgen. Hofer gibt sich gegenüber energate zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. "Wir haben positive Signale, was die Zusage weiterer Kliniken anbelangt", sagte er. Läuft alles nach Plan, sollte der Baubeginn Anfang 2023 erfolgen. 2026 soll der Energieverbund dann Energie liefern. /ms
Möchten Sie weitere Meldungen lesen?
- 30 Tage kostenlos
- Täglicher HTML-Newsletter + PDF-Version
- Voller Zugriff auf App und Website
- Endet automatisch
CHF 0,00
Jetzt testen