Grünheide (energate) - Der US-amerikanische E-Autobauer Tesla überdenkt offenbar seine Pläne zur Produktion von Antriebsbatterien im brandenburgischen Grünheide. Das Landeswirtschaftsministerium bestätigte auf Anfrage, am 15. September "erste Informationen dazu erhalten" zu haben. "Möglich scheint, dass Tesla einzelne Prozessschritte in den Werken neu priorisiert, der Standort Grünheide jedoch in Aufbau und mit seinen Arbeitsplätzen so erhalten bleibt", erläuterte eine Ministeriumssprecherin gegenüber energate.
Eigentlich wollte Firmenchef Elon Musk in Grünheide in einer "Gigafactory" neben Elektroautos auch Batteriezellen herstellen. Im März erhielt der Tesla-Chef dafür die Genehmigung, 2023 sollte es losgehen - jetzt könnte es anders kommen. Grund dafür seien finanzielle Anreize in Teslas Heimatmarkt im Rahmen des Inflationsreduktiongesetz (IRA), wie das "Wall Street Journal" zuerst berichtete. Käuferinnen und Käufer eines E-Autos winkt in den USA demnach ein staatlicher Zuschuss von umgerechnet über 7.500 Euro. Voraussetzung ist unter anderem, dass die Batterie des Fahrzeugs zum Grossteil aus US-amerikanischer Herstellung stammt.
Ministerium: Wettbewerbsnachteil für Europa
Auch die Sprecherin des Landeswirtschaftsministeriums verweist auf die durch das IRA entstehende Schieflage: Das IRA, das in den Grundzügen seit Juli diskutiert wird, führe zu einem Wettbewerbsnachteil in Europa. "Hier muss die EU beihilferechtlich reagieren, um wieder Augenhöhe herzustellen", so die Sprecherin. Die Produktion von E-Autos in dem Werk in Grünheide
läuft seit einigen Monaten. Rund 12.000 Arbeitsplätze sollten ursprünglich entstehen. Batteriezellen made in Brandenburg wird es aber auch ohne Musk geben. Der chinesische Batteriehersteller Svolt Energy Technology gab kürzlich bekannt,
eine Zellfertigung im brandenburgischen Lauchhammer eröffnen zu wollen. /dz