Rotterdam (energate) - Die Hafenstädte Rotterdam und Algeciras sollen einen grünen Korridor für Wasserstofftransporte bekommen. Dazu haben der Hafenbetrieb Rotterdam und das spanische Mineralölunternehmen Cepsa eine Absichtserklärung unterzeichnet, teilte der Hafenbetrieb mit. Cepsa plane, den im Energiepark San Roque in der Nähe der Bucht von Algeciras produzierten Wasserstoff in Form von Ammoniak oder Methanol nach Rotterdam zu exportieren. Die Handelsroute soll 2027 in Betrieb gehen. Cepsa beabsichtige ausserdem, eine vergleichbare Lieferkette von seinem Energiepark La Rabida in Huelva aus zu entwickeln.
Cepsa strebt führende Rolle in der Wasserstoffproduktion an
Cepsa hat sich mit der Strategie "Positive Motion" zur Energiewende verpflichtet und will dafür Biokraftstoffe an seinen Tankstellen einführen und in die Produktion von grünem Wasserstoff investieren. Als Ziel strebt das Unternehmen aus Madrid bis 2030 eine Wasserstoff-Produktionskapazität von 2.000 MW an. Damit würde Cepsa allein die Hälfte des derzeitigen Wasserstoffziels der spanischen Regierung abdecken. Um die für die Produktion erforderliche Menge an erneuerbarer Energie zu erzeugen, baut Cepsa in Andalusien ein Portfolio aus Wind- und Solarprojekten mit einer Leistung von 7.000 MW auf. "Spanien ist aufgrund seiner strategischen Lage, der hohen Erzeugungsmengen an erneuerbarer Energie, seiner robusten Energie-Infrastruktur und bedeutender Häfen wie Algeciras und Huelva ideal positioniert, um bei der Produktion und dem Export von grünem Wasserstoff weltweit führend zu werden", erklärte Maarten Wetselaar, CEO von Cepsa.
Rotterdam richtet Handelswege ein
Der Hafenbetrieb Rotterdam hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 über Importe jährlich 4,6 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff für die Märkte Nordwesteuropas zur Verfügung zu stellen. "Nordwesteuropa verbraucht viel mehr Energie, als es auf nachhaltige Weise produzieren kann", erläuterte Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. "Deshalb richten wir gemeinsam mit Exportländern und Privatunternehmen in der ganzen Welt mehrere
Handelswege für grünen Wasserstoff ein." Sein Unternehmen erwarte, dass im Jahr 2050 etwa 20 Mio. Tonnen Wasserstoff über den Hafen umgeschlagen werden. Vor Ort produziert werden davon voraussichtlich nur 2 Mio. Tonnen. /tc