Berlin (energate) - Das Bundeswirtschaftsministerium will den Aufbau des Wasserstoffnetzes auch mit staatlicher Beteiligung voranbringen. Die FDP lehnt dies aber ab. Dies sei kein erfolgversprechender Weg, erklärte der energiepolitische Sprecher der Partei im Bundestag, Michael Kruse. Hintergrund ist ein Entwurf zur Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie (
energate berichtete). Darin heisst es, um einen koordinierten und systemdienlichen Aufbau eines Wasserstoffnetzes sowie dessen Finanzierbarkeit darzustellen, "soll eine Wasserstoffnetzgesellschaft mit staatlicher Beteiligung gegründet werden". Ein entsprechendes Konzept sei aktuell in Arbeit. Bis 2030 soll die verfügbare Transportinfrastruktur für Wasserstoff erweitert werden, um alle grossen Erzeugungs-, Import- und Speicherzentren mit den relevanten Abnehmern zu verbinden, heisst es darin weiter.
Kruse betonte in einer Reaktion, die Gas-Fernleitungsnetzbetreiber arbeiten seit langem an der Entstehung eines Wasserstoffnetzes in Deutschland. "Zur erfolgreichen Umsetzung muss der Staat endlich seine Hausaufgaben machen und für eine vollständig integrierte Netzplanung und schnelle Genehmigungen sorgen." Statt einer staatlichen Netzgesellschaft brauche es gute gesetzliche Grundlagen für die Umstellung unserer bestehenden Gasnetze, um einen marktwirtschaftlichen Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur zu erreichen, so der FDP-Politiker. Noch ist das Update der Wasserstoffstrategie innerhalb der Bundesregierung nicht abgestimmt. Geplant war, sie noch 2022 auf den Weg zu bringen. /kw