Köln (energate) - Die Energiekrise heizt die Nachfrage nach Solarheizungen an, ein Boom bleibt aber bisher aus. Rund 91.000 Solarwärmeanlagen wurden im Jahr 2022 installiert, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 12 Prozent. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) auf Basis einer gemeinsam geführten Marktstatistik mitteilten, stieg die Bruttogesamtfläche auf 709.000 Quadratmeter, was der Fläche von knapp 100 Fussballfeldern entspricht.
Die Kollektoren wurden in den allermeisten Fällen auf Dächern installiert. Heizkraftwerke für Fern- oder Nahwärmesysteme gab es nur acht an der Zahl. Sie kommen auf eine Kollektorfläche von insgesamt 4,4 Hektar, was nur rund sechs Prozent an der gesamten installierten Kollektorfläche ausmacht. Der Knoten ist mit dem
Start der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze im September 2022 also noch nicht geplatzt. 2021 war das Bild allerdings nochmals düsterer, als bundesweit nur eine einzige Solarthermieanlage in Betrieb ging (
energate berichtete).
Neuer Schub im Jahr 2023
BSW und BDH erwarten allerdings einen "verstärkten Auftragseingang" im laufenden Jahr für die Errichtung solarer Heizkraftwerke "im Megawattmassstab". Die beiden Branchenverbände beziffern die aktuellen Herstellungskosten für solare Wärme auf lediglich rund 5 Cent/kWh. Damit verbessert sich die Wirtschaftlichkeit im Vergleich zum teuren Erdgas. Auch die Dächer dürften im laufenden Jahr voller werden, wie Förderanfragen des zuständigen Bundesamtes Bafa nahelegen. Von einem Plus von 75 Prozent gegenüber 2021 ist die Rede, Zahlen, die auch eine aktuelle Befragung unter Immobilienbesitzer:innen stützt.
Im Bereich der Wärmepumpen war der Nachfrageschub im Vorjahr deutlicher: 236.000 Anlagen oder 53 Prozent kamen 2022 hinzu, wie der BDH kürzlich gemeinsam mit dem Bundesverband Wärmepumpe bekannt gab. /mt