Digitale Zwillinge sollen beitragen, die Kosten für CCS-Anlagen wie diese zu senken und Unternehmen den Einstieg in die Technologie zu erleichtern. (Foto: ABB Ltd.)
Zürich (energate) - Der Industriekonzern ABB schliesst eine Partnerschaft mit Pace CCS, einem Anbieter von technischen Lösungen für die CO2-Abscheidung und -Lagerung (CCS). Durch die Zusammenarbeit wollen die Unternehmen die Verbreitung der Technologie vorantreiben. Ein Ziel ist es, die Kosten für die Integration von CCS in neue und bestehende Industrieanlagen zu senken, wie ABB mitteilt. "Die Senkung der Investitionskosten und die Verringerung des Risikos für den Betrieb werden entscheidend dafür sein, dass sich der kommerzielle CCS-Markt ausweiten kann", heisst es dazu.
Digitale Zwillinge sollen Einstieg erleichtern
Ein digitaler Zwilling werde es erlauben, Szenarien zu untersuchen und Betriebsmodelle für komplexe CCS-Infrastrukturen zu entwerfen. "Bislang war eine der grössten Herausforderungen für die allgemeine Einführung von CCS der Mangel an betrieblichen Verfahren über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, doch das gemeinsame Know-how von ABB und Pace CCS kann dies ändern", so Matt Healey, CEO von Pace CCS. "Die Unternehmen sehen zwar die Vorteile von CCS, zögern aber immer noch, die Investition zu tätigen, wenn sie nicht genau wissen, wie die Dinge vor Ort in jeder Phase des Prozesses funktionieren werden."
Die digitale Zwillingstechnologie ermögliche es, Prozesse oder Anlagen virtuell nachzubilden und einen Nachweis zu erbringen, ob das vorgesehene Konzept funktioniert. Laut ABB wird der digitale Zwilling verschiedene Szenarien abbilden, unter anderem solche für die Beschaffenheit des Untergrunds zur Lagerung des CO2. Zur Vorhersage und Steuerung des Stromverbrauchs will ABB das eigene Optimax-Energiemanagementsystem einbeziehen.
Lösung für "traditionelle" Energieinfrastruktur
Der Konzern bezeichnet die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung als entscheidende Komponente, um die globale Dekarbonisierungsagenda zu beschleunigen. "Während wir neue, erneuerbare Energiequellen in den Mix einbringen, müssen wir weiterhin auf die traditionelle Energieinfrastruktur zugreifen", sagt Brandon Spencer, Präsident von ABB Energy Industries. "Wir müssen diese nachhaltiger gestalten und die Emissionen minimieren, indem wir das Kohlendioxid, das sie produzieren, aus der Atmosphäre herausnehmen und im Boden speichern."
CCS soll auch dazu beitragen, dass ABB seiner selbst auferlegten Verpflichtung nachkommen kann: Der Konzern hat erklärt, die Energieeffizienz in der Industrie voranzutreiben und seine Kunden dabei zu unterstützen, ihre jährlichen Kohlenstoffemissionen bis 2030 um mindestens 100 Megatonnen zu reduzieren. /yb
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