Bern (energate) - Laut ersten Schätzungen des Bundesamtes für Energie (BFE) hat die Schweiz 2022 weniger Energie verbraucht als noch im Vorjahr. Das gilt laut BFE für die meisten Energieträger. Einzig bei den fossilen Treibstoffen hat der Verbrauch demnach zugenommen. Zurzeit werde mit einem Rückgang des Endenergieverbrauchs von rund vier Prozent gegenüber 2021 auf schätzungsweiser 760.290 Terajoule (TJ) gerechnet, schreibt das BFE auf seinem
Blog. Die warme Witterung im vergangenen Jahr habe zu einem tieferen Verbrauch der fossilen Brennstoffe Heizöl und Gas sowie der übrigen Energieträger, die zu Heizzwecken eingesetzt werden, geführt. Das BFE verweist zudem auf die vom Bundesrat gestartete Sparkampagne (
energate berichtete). Der Anstieg des Verbrauchs an fossilen Treibstoffen von 233.210 TJ (2021) auf 256.320 TJ (2022) wiederum erklärt das BFE mit der Zunahme des internationalen Luftverkehrs nach zwei Jahren Corona-Pandemie.
Starker Rückgang bei Brennstoffen und Gas
Gemäss den provisorischen Zahlen des BFE machen die Erdölprodukte, sprich Brenn- und Treibstoffe, mit zusammen 344.490 TJ (2021: 344.920) den grössten Anteil am Energieverbrauch der Schweiz aus. Die Brennstoffe allein weisen demnach einen Verbrauch von 88.170 TJ auf (2021: 111.710 TJ). Auf Platz zwei folgen Elektrizität mit 205.310 TJ (2021: 209.210 TJ) und Gas mit 99.910 TJ (2021: 122.280 TJ). Unter den restlichen Energieträgern mit einem Verbrauch von insgesamt 78.400 TJ (2021: 85.210 TJ) sind Kohle, Holz, Fernwärme und Industrieabfälle zusammengefasst. Die übrigen erneuerbaren Energien - biogene Treibstoffe, Biogas, Solarenergie und Umweltwärme - haben mit 32.180 TJ (2021: 33.100 TJ) den kleinsten Anteil am Gesamtverbrauch.
Die Schätzung des BFE zum Energieverbrauch basiert auf bereits verfügbaren provisorischen Daten, Trends aus vergangenen Entwicklungen und statistischen Modellierungen. Diese Schätzung diene als Richtwert, sei provisorisch und könne nicht für qualifizierte Aussagen verwendet werden, wie das BFE betont. Es sei möglich, dass die definitiven Werte von den Schätzwerten abweichen, da gewisse Faktoren noch nicht vollständig erfasst werden könnten. Der definitive Energieverbrauch der Schweiz im Jahr 2022 soll Ende Juni veröffentlicht werden. /mj