Sitten (energate) - Für das grosse alpine Solarprojekt im Walliser Grengiols haben die Verantwortlichen eine Machbarkeitsstudie präsentiert. Das Potenzial der Anlage liegt demnach bei jährlichen 600 GWh Strom, davon rund 42 Prozent im Winter. Das teilt das am Projekt beteiligte Energieunternehmen Forces Motrices Valaisannes (FMV) aus Sitten mit. Neben ihr gehören auch die Gemeinde Grengiols und folgende weitere Energieversorger zu den Projektanten: Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ), Industrielle Werke Basel (IWB), Groupe E mit Hauptsitz im Freiburger Granges-Paccot und Energie Brig-Aletsch-Goms (EnBAG). Die Solaranlage soll am Südhang des Walliser Saflischtals entstehen. Laut Machbarkeitsstudie lassen sich von den untersuchten 6,6 Quadratkilometern an diesem Hang 3,4 Quadratkilometer nutzen, ohne dass dafür Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren notwendig sind.
Auf der Fläche in 2.000 bis 2.500 Metern Höhe könnten im Endausbau 910.000 Solarmodule mit einer Leistung von rund 440 MWp dereinst den Strombedarf von rund 200.000 Haushalten decken, teilt FMV weiter mit. Ob die Realisierung in dieser Grössenordnung jedoch möglich sei, hänge "von rechtlichen Rahmenbedingungen ab", so das Sittener Energieunternehmen. Im Februar hatte das Walliser Kantonsparlament ein Dekret erlassen, um die Genehmigungsverfahren für grosse Solarprojekte wie das in Grengiols zu beschleunigen (
energate berichtete). Die Grünen hatten nach der entsprechenden Abstimmung aber angekündigt, dass sie dagegen das Referendum ergreifen wollen. Sollte es zustande kommen, würde an den Walliser Urnen möglicherweise im Herbst über das Dekret entschieden. Lehnen es die Stimmbürger dann ab, träte das beschleunigte Genehmigungsverfahren für Solaranlagen wieder ausser Kraft.
Die Projektanten kündigten derweil an, dass gegen Ende des Jahres der Umweltverträglichkeitsbericht und das Bauprojekt für Grengiols-Solar vorliegen sollen. Die Investitionskosten liessen sich bis dahin noch nicht genau abschätzen. Die Verantwortlichen rechnen aber bereits jetzt damit, dass der Bau der Anlage "mehrere Jahre" dauern dürfte, da nur in den Sommermonaten gebaut werden könne, schreibt FMV. Bereits ab Ende 2025 sollen die ersten Anlagen aber stehen und Strom liefern, um die Bundesvorgaben zu erfüllen. Für diese geforderte minimale Erstproduktion wären die Kapazitäten im regionalen Verteilnetz ebenso vorhanden wie im Swissgrid-Übertragungsnetz, so FMV. /mj