Die Solarstromanlage würde im Endausbau 150 Prozent der Elektrizität liefern, die ganz Samedan inklusive Industriebetrieben in einem Jahr verbraucht (Symbolbild). (Foto: BFE/Shutterstock)
Samedan - Läuft alles glatt, wollen die Energieversorgerin Energia Samedan und die TNC Consulting AG bereits kommendes Jahr mit dem Bau einer 30-MW-Solarstromanlage zwischen Flughafen Samedan und dem Fluss Flaz beginnen. Der Zeitplan sei ambitioniert, sagt ein TNC-Sprecher gegenüber energate. Die Verantwortlichen seien bisher aber zuversichtlich, dass das Projekt auf Grundlage des dringlichen Bundesgesetzes zum Ausbau von Strom aus erneuerbaren Energien gelinge. Im Sommer werde die Stimmbevölkerung Samedans über die Realisierung der Anlage entscheiden. Falle das Votum positiv aus, wolle man noch Ende des Sommers die Baueingabe einreichen und dann 2024 mit der ersten von drei Bauetappen der Solarstromanlage starten - sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, so der Sprecher weiter. Bei einer Bürger-Informationsveranstaltung sei der Tenor zumindest grösstenteils positiv ausgefallen. Zudem arbeite man eng mit den Bündner Umweltorganisationen und der Stiftung für Landschaftsschutz zusammen.
Die Solarstromanlage würde im Endausbau 150 Prozent der Elektrizität liefern, die ganz Samedan inklusive Industriebetrieben in einem Jahr verbraucht. Aufgrund der Lage Samedans werde die Anlage voraussichtlich mehr als 50 Prozent des Stroms im Winter produzieren. Zu den Kosten kann TNC derzeit nur grobe Angaben machen. Man rechne mit einem zweistelligen Millionenbetrag, so der Sprecher. Noch ungewiss seien vor allem die Kosten, die aufgrund der Geologie vor Ort entstünden. Denn die Solarmodule sollen vertikal aufgestellt werden. Für den entsprechenden Unterbau müssten zunächst die Bodenbedingungen durch einen Geologen geklärt werden.
Evaluiert werden soll auch, wie sich die lokale Bevölkerung und die Region an der Anlage beteiligen könnten, so TNC. Einerseits sei vorgesehen, dass die Eigentümer der Landparzellen einen Beitrag erhalten oder sich auch an der Anlage beteiligen. Direkte Investitionsmöglichkeiten für die Bevölkerung und lokale Unternehmungen würden ebenfalls angestrebt. Zudem werde das Projektteam versuchen, einen Teil des Stroms regional zu verkaufen. /mj
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